Nik Bärtsch’s Ronin: Magisch, hypnotisch und sensationell anders

Nik Bärtsch’s Ronin: Magisch, hypnotisch und sensationell anders

Nik Bärtsch’s Ronin – das bedeutet „Ritual Groove Music“. Und die ist magisch, hypnotisch, sensationell anders. Sein weltweit gefeiertes Quartett steht für „Zen-Funk“ wie Bärtsch die Musik auch nennt. Bärtsch spricht in dem Zusammenhang von einer neu gefundenen Freiheit und Flexibilität im Umgang mit dem Material, von „größerer Transparenz, mehr Interaktion, mehr Freude bei jeder Performance“. Und hält auf dem neuen Album „Awase“ mit „Modul 58“ ein Stück parat, das mit einer fantastischen Bassfigur die ersten vier von schließlich gut 18 Minuten beginnt, sich aus der beinahen Taktlosigkeit in fulminante Rhythmik, in einen wahren Groove zu steigern. Und Funky Tunes steigern dieses Gebräu nochmal lust- und wonnevoll.

„Awase“, ein Ausdruck aus der japanischen Kampfkunst, bedeutet so viel wie verschmelzen oder harmonisieren, Energien aufeinander abstimmen – eine treffende Metapher für die aufgeweckte Präzision, die mosaikartigen Grooves und den graziösen Minimalismus von Nik Bärtsch’s Ronin. Inzwischen vom Quintett zum Quartett verkleinert besteht Nik Bärtsch’s Ronin aus Nik Bärtsch (Piano),Sha (Bassklarinette, Altsaxophon),Thomy Jordi (Bass)und Kaspar Rast (Schlagzeug). Nik Bärtsch: „Es gibt ganz viele Einflüsse, weil wir alle sehr viele Musikstile mögen. Wir sind keine Puristen, mögen auch Jazz, aber auch ganz Modernes, hauptsächlich gute Musik. Es ist wichtig, dass man zu einem Destillat kommt. Seit den 90er Jahren überrascht der 1971 in Zürich geborene Pianist Nik Bärtsch immer wieder durch Klangideen ganz besonderer Art, die in die berühmten „Kästen“ einzuordnen den Puristen sicher nicht leicht fällt. Zusammen mit seinem langjährigen Freund, dem Schlagzeuger Kaspar Rast und dem schwedischen Bassisten Björn Meyer hat er 2002 die Band Ronin gegründet, zu der dann noch der gerade mal 22 Jahre alte Klarinettist Sha (Stefan Haslebacher) und zu guter Letzt der Perkussionist Andi Pupato kam, der afrokubanische und afríkanische Klangelemente in die Band einbrachte.

Nik Bärtsch ist ein eigenwilliger Grenzgänger und Grenzensprenger, zugleich ein sensibler Vermittler. Er liebt das Rituelle, die Wiederholung, die Präzision. Er nennt seine Kompositionen „Modul“, ergänzt jede mit einer Nummer. „Ronin“ notabene kommt aus dem Japanischen, bedeutet wörtlich „Wellen und Mensch“ und bezeichnet „einen Krieger, der keinem Herrn dient“.

Fazit: „Ronin“ schlagen fantastische Brücken zwischen West und Ost, Metrik und Mystik – und spielen doch einen modernen Jazz, der einem Gänsehautmomente beschert.

Nik Bärtsch’s Ronin: „Awase“ ist bei ECM erschienen.

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