Leon Redbone: Eine Perle aus den 70er Jahren

Leon Redbone: Eine Perle aus den 70er Jahren

Im nächsten Jahr feiert Leon Redbone seinen 60. Geburtstag. Er ist bis heute eine Ausnahmeerscheinung in der populären Musikwelt. Redbone, 1949 auf Zypern geboren, ist ein Wanderer zwischen den Welten. 1964 emigrierte er über London nach Toronto. Seine musikalische Laufbahn begann 1971 auf der Bühne des Mariposa Folk Festivals in Kanada. Redbones Markenzeichen sind stets ein tadelloser Anzug, Sonnenbrille, Moustache und Panamahut.

Seine Musik fördert Klänge aus längst vergessenen Zeiten zutage: die Blütezeit des Swing etwa, die große Zeit des  Grammophons. Kurzum: Leon Redbone versteht es meisterhaft, die Musik der 20er-Jahre mit Blues, Ragtime und Folk zu verbinden. Das Ganze krönte er mit seinem sonderbaren Gesangsstil, einer Mischung aus Singen, Trällern, Jodeln, Pfeifen und Summen. Seit seinem ersten Album aus dem Jahr 1975, „On The Track“, hat er inzwischen rund zwanzig Platten veröffentlicht, im Studio und live. Und live ist er nun auch auf einer neuen CD zu hören. Die Musik darauf wurde vor 40 Jahren mitgeschnitten. „Strings And Jokes, Live In Bremen 1977“ stellt zwei Konzerte aus jenem Jahr vor, einmal aus der Glocke, vom 12. Januar und dann vom 3. Oktober, aus der Post-Aula. Beide Konzerte wurden seinerzeit von Radio Bremen aufgenommen und das rührige Plattenlabel MiG hat sie nun gottlob auf dieser CD zusammengefasst.

Während Redbone beim Konzert in der Glocke Unterstützung von Jonathan Dorn an der Tuba erhielt, war sein Auftritt in der Post-Aula ein Soloauftritt.
Beide Sets leben von Leons einzigartiger Performance sowie seiner warmen und intimen Stimme. Was dem Publikum anfangs vielleicht schräg vorkommt, entwickelt sich mehr und mehr zu einer charmanten und künstlerisch beeindruckenden Verbindung aus Blues-, Folk- und Jazzelementen. Diesen großartigen Musiker, Sänger und Entertainer zu erleben, ist eine wahre Freude. Radio Bremen und MiD sei Dank.

Leon Redbone: „Strings And Jokes, Live In Bremen 1977“ ist auf dem Label MiG (Made in Germany Music) erschienen

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