Portugal ist Fado-Land, keine Frage. Und als eine der wichtigsten Vertreterinnen des modernen Fado gilt Cristina Branco aus der Kleinstadt Almeirim. Sie ist eine Meisterin des melancholischen Musikstils, der seit 2011 sogar zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe zählt. Die 41 Jahre alte Portugiesin verbindet den Fado mit modernen Elementen und tritt bisweilen auch mit Rockbands auf.

Zum 18. Geburtstag schenkte Cristina Brancos Großvater ihr eine Schallplatte von der „Königin des Fado“ Amália Rodrigues, einige Jahre später wird sie in einer Fernsehsendung selbst als vielversprechende Fadista entdeckt. Cristina Branco selbst sieht sich eher als Sängerin, die eben auch Fado singt. Eine glasklare Stimme, ein bisschen melancholisch, immer voll Gefühl. So interpretiert Branco den Fado.

Ihre aktuelle CD „Branco“ absorbiert dabei viele Einflüsse und findet in der Interpretation Cristina Brancos mit ihren Musikern Bernardo Coutos (Portugiesische Gitarre), Bernardo Moreiras (Bass) und Luís Figueiredos (Klavier) ihre Vollendung. Eine seit Jahren zusammen gewachsene Band ist das, mit einem spannenden Programm, eine bewegende Mischung aus Portugals musikalischer Moderne und traditionsreicher Historie. Cristina Branco ist keine Diva mit Hang zu Drama und großer Pose. Aber Mut zum Überschreiten von Grenzen hat sie sehr wohl.Und so sind Einflüsse aus Jazz, Bossa Nova, Blues und Rock ein fester Bestandteil ihrer Klangwelt und geben der typischen schwermütigen portugiesischen „Saudade“ des Fado eine bezaubernde Leichtigkeit.

Cristina Branco gehört neben ihren Kolleginnen Mísia und Mariza zu den prägenden Stimmen eines neuen Fado. Keine andere versteht es so gut wie Branco, die Geschichten hinter ihren Songs zu erzählen. Ein äußerst gelungenes Album!

Cristina Branco: „Branco“ ist bei O-Tone Music erschienen.