Reverend Shawn Amos ist eine schillernde Figur im Musikbusiness. Aufgewachsen in den 1970er Jahren in Los Angeles ließ er sich früh von Marvin Gaye und Quincy Jones inspirieren. Neben dem Singen und Schreiben von eigenen Songs war der Sohn der R&B-Sängerin Shirlee May auch als Produzent für Aufnahmen von Künstlern wie Solomon Burke, John Lee Hooker und Johnny „Guitar“ Watson zuständig.

Kürzlich hat er sein aktuelles Album „Breaks It Down“ veröffentlicht. Es klingt deutlich souliger als der Vorgänger „The Reverend Shawn Amos Loves You“. Der Sound ist absolut formidable. Da macht das Zuhören richtig Spaß. Doch aufgepasst: Shawn Amos ist kein x-beliebiger Blueser. Er hat viel mehr zu bieten mit seinem tiefschwarzen, hochaktueller Soul-Gospel-Blues-Rock-Sound. Und auch seine Texte gehen weit über die üblichen Themen wie Liebe und Verlassenwerden hinaus. Ohne Umschweife bezieht er auch politische und gesellschaftliche Entwicklungen mit ein, benennt Missstände und prangert an. Was er zum Besten gibt, ist seine Interpretation und Weiterentwicklung der Musik des schwarzen Amerika. Sein Gebräu aus Soul, Gospel, Blues und Funk hat er immer weiter verfeinert und ausgeschmückt und so letztendlich einen sehr persönlichen Sound gefunden. Von den insgesamt neun Songs sind etliche Eigenkompositionen.

Zwei Coverversionen verdienen besondere Erwähnung. Etwa das David Bowie-Stück „The Jean Genie“, eigentlich eine astreine Glamrock-Nummer. Shawn Amos macht daraus allerdings einen Blues, der sich gewaschen hat. Dem Elvis Costello-Klassiker „(What’s So Funny ‘Bout) Peace, Love And Understanding“ verpasst er ein wunderbares Gospelkleid. Im Opener „Moved“ kommt nur seine Stimme, eine Gitarre und eine Harp zum Einsatz. Doch das genügt vollkommen, um die Hörer in Bann zu ziehen. Aufgenommen wurde die Scheibe übrigens in den berühmten FAME-Studios.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Blues-Soul-Gospel-Werk. Kaufen, Kaufen Kaufen!

The Reverend Shawn Amos: „Breaks It Down“ ist auf dem Label Put Together Music/H’art erschienen.