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Staying At Tamara’s: George Ezra’s grandiose Inszenierung
Staying At Tamara’s: George Ezra’s grandiose Inszenierung
Pop. Rock. Gitarre. Gesang. Immer mit Herz. Immer authentisch. Und vor allem: Sehr eingängig. Das ist George Ezra. Der junge Brite – sein Markenzeichen ist die charismatisch-tiefe Stimme – traf schon mit seinem ersten Album „Wanted On Voyager“ voll ins Schwarze. Sein Hit „Budapest“ wurde hunderte Millionen mal gestreamt und lief im Radio hoch und runter.
Nachdem er quasi über Nacht entdeckt wurde, Konzerte über Konzerte gab, sogar als Support Act von Sam Smith im New Yorker Madison Square Garden auftrat und ein großartiges Musik-Video mit Sir Ian McKellen abgedreht hatte, war klar, dass er sich eine Pause nehmen musste. Also ging er nach Barcelona, lebte dort in einem schrammeligen Airbnb, schrieb an Songs und genoss die Tatsache, dass ihn dort keiner kannte. Die Wohnung gehörte der Argentinierin Tamara – und so wundert es nicht, dass das neue Album von George Ezra „Staying At Tamara’s“ heißt.
Zurückgenommene Balladen sind in der katalanischen Metropole genauso entstanden wie bombastisch inszenierte Rockhymnen und tanzbare Four-to-the-floor-Kracher. Würde man „Staying At Tamara’s“ mit nur einem Wort beschreiben, dann wäre das: vielseitig. Besonders gut gefällt mir die Gute-Laune-Nummer „Don’t Matter Now“ mit Sixties-Gitarre und fetten Bläsern, dagegen wirkt die Uptempo-Nummer „Paradise“ (passenderweise auch die erste Single-Auskopplung) wie der Prototyp einer rockigen Britpop-Nummer mit Chart-Ambitionen, der man die kommerziellen Einschläge schon nach dem ersten Hören verzeiht und kräftig mit dem Fuß wippt. Fazit: „Staying At Tamara’s“ ist ein tolles Album, das perfekt in die Frühlingszeit passt!
George Ezra: „Staying At Tamara’s“, erschienen bei Sony Music.