Savoy Brown glänzen mit einem Blues-Rock-Knüller

Savoy Brown glänzen mit einem Blues-Rock-Knüller

Seit ihrer Gründung 1965 hat die Band Savoy Brown um Mastermind Kim Simmonds schon unzählige Studioalben veröffentlicht und doch klingen diese nie ähnlich oder gar abgenutzt. Das Gegenteil ist der Fall. Sie wirken leicht, gefühlvoll und abwechslungsreich und sind trotzdem immer für eine Überraschung gut. Auch diesmal wieder beim aktuellen Longplayer Witchy Feelin´, Einflüsse der Hoodoo-Bewegung inklusive. Eine steter Aktivposten ist dabei Kim Simmonds’ überragende Spieltechnik. Ganz spartanisch eingespielt im klassischen Trio mit Simmonds (Gitarre, Gesang)), Pat DeSalvo am Bass und Garnett Grimm am Schlagzeug überzeugt die Band mit wunderbarem E-gitarrenlastigen Blues-Rock. Der knackige Opener „Why Did You Hoodoo Me“ („Warum hast du mich bloß so verhext?“) reißt den Hörer förmlich direkt mitten ins Bluesgeschehen hinein. „Livin‘ On The Bayou“ weckt Erinnerungen an die Dire Straits. Im treibenden Titel „I Can’t Stop The Blues“ ist reichlich Rockpotenzial vorhanden. Vergleiche hinken zwar immer, aber wenn man Peter Green oder Rory Gallagher bei dem ein oder anderen Titel in Betracht zieht, liegt man so falsch nicht. Thema Slide: der fast 70-jährige Simmonds spielt ohne Übertreibung eine göttliche Slide-Gitarre. Hinzu kommt sein warmer Bariton und seine beiden Bandkollegen, die ihn kongenial begleiten.

Seine meist langen Solo-Parts spielt er platziert auf den Punkt. Im längsten Song des sehr empfehlenswerten Albums, im knapp acht minütigen „Thunder, Lightning & Rain“, schwelgt das Trio noch einmal so richtig in alten Blues-Erinnerungen. Da dürfen gewiss Wah Wah-Gitarre und effektvolle Drums nicht fehlen. Und „Vintage Man“ gerät schließlich zum Slide-Boogie per excellance. Alles in allem ein Blues-Rock-Album comme il faut.

Savoy Brown: „Witchy Feelin’“ ist bei Ruf Records erschienen.

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