Ralph Towner zurück auf Solopfaden

Ralph Towner zurück auf Solopfaden

Nachdem Ralph Towner zuletzt durch seine Projekte mit dem italienischen Jazztrompeter Paolo Fresu sowie seinen Gitarristenkollegen Wolfgang Muthspiel und Slava Grigoryan von sich reden machte, wandelt die US-amerikanische Jazzikone 2017 wieder auf Solopfaden und setzt damit die Tradition von Alben wie „Diary“, „Solo Concert“, „Ana“, „Anthem“ und „Time Line“ fort. Erstmals in zehn Jahren legt Towner mit „My Foolish Heart“ bei ECM wieder eines seiner faszinierenden Soloalben vor.

Alle 12 Stücke sind vom Feinsten. Angefangen von der einfühlsame Hommage „Blue As In Bley“, an den verstorbenen Pianisten Paul Bley über das Titelstück „My Foolish Heart“ bis zu den zwei älteren Kompositionen „Clarion Call“ und „Biding Time“ aus dem frühen Oregon-Repertoire. Towners Formgefühl und seine exakte Stimmführung sind der Garant für extreme Tonschönheit.

Wer kann schon wie Towner in ein mehrstimmiges Solostück eine Improvisation einbauen, die sich frei schwebend über dem Thema und seinen Motiven erhebt. Grandios! Zudem groovt das Ganze enorm. Hinzu kommt ein Höchstmaß an Dynamik und mitreißender Spiellust.

Ralph Towner war Mitbegründer des Paul Winter Consort. Einer Gruppe, die sich Ende der 1960er Jahre formierte und neue Wege zwischen Jazz- und Weltmusik suchte. Towner tourte mit seinem eigenen Quartett Oregon auch schon früh durch Europa und saß 1972 zum ersten Mal im Aufnahmestudio von ECM Records. Eine Zusammenarbeit, die regelmäßig fortgeführt und nicht nur künstlerisch sehr ergiebig war. Sein neues Werk ergibt in der Summe ein Hörvergnügen, das seinesgleichen sucht.

Ralph Towner: „My Foolish Heart“ ist auf ECM Records erschienen

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