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Petter Bergander Trio und Oddarrang mit neuen Alben
Petter Bergander Trio und Oddarrang mit neuen Alben
Während sich der Sommer endgültig verabschiedet hat und die ersten Lebkuchen, Dominosteine und anderes winterliches Gebäck die Sonderverkaufsflächen des Lebensmitteleinzelhandels ziert, sind für mich die Wochen zwischen hartem Winter und den letzten warmen Sonnenstrahlen auch musikalisch immer eine ganz besondere Zeit. In diesen Tagen freue ich mich über positive Musik, gern auch mit einem Schuss Melancholie und Nachdenklichkeit. Zwei besondere Alben – beide stammen aus dem Norden Europas – sind dieser Tage meine akustischen Begleiter: „The Grand Dance“ von Peter Bergander Trio und „Agartha“ von Oddarang.
Das Petter Bergander Trio legt mit „The Grand Dance“ ein wunderschön-groovendes Jazz-Album vor, das durch intelligente Rhythmen genauso überzeugt wie gute Akkordfolgen und eine grandiose Instrumentierung. Neben Bergander am Piano sind auch Martin Höper am Bass und der kongeniale Drummer Robert Mehmet Ikiz an den Drums mit auf dem Longplayer verewigt. Die Idee zum Titel kam dem versierten Pianisten und Bandleader übrigens 2012 bei einem Aufenthalt in Bangkok. Die Songs sind energiegeladen und abwechslungsreich. Klassischer Trio-Jazz trifft auf elektronische Einflüsse und coole Improvisationen, treibende Grooves treffen auf einen drückenden Bass. Besonders gut gefallen das perkussive „The Soap“, die Ballade „Wedding Song“ und den wuseligen Titelsong „The Grand Dance“. Mein Fazit: Gut gemachter Jazz mit Anspruch!
Das zweite Album „Agartha“ der finnischen Band Oddarang beschreitet dagegen eine andere Richtung: Viele Streicher, bombastische Arrangements und spannende Effekte aus dem Synth, gepaart mit experimentellen, aber immer harmonischen Gitarrensounds, erwarten den geneigten Hörer. Nur fünf Songs zählt das Album, doch die haben es in sich. Fast jeder scheint eine in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen. Schon der erste Song „Aletheia“ lässt mit einem sphärischen Intro und orchestralen Finale aufhorchen. In eine Schublade oder ein Genre lässt sich die Musik garantiert nicht stecken. Genau deshalb ist das Album etwas ganz Besonderes, reinhören lohnt sich allemal! Mein Fazit: Alltag raus, „Agartha“ rein.
Petter Bergander Trio: „The Grand Dance“, erschienen bei Brottby Records, Oddarrang: „Agartha“, erschienen bei Edition Records.