Elisabeth Lohninger: Manhattan meets Salzkammergut

Elisabeth Lohninger: Manhattan meets Salzkammergut

Die österreichische Provinz. Berge, Seen, Wälder. Blauer Himmel, grünes Gras. Hierher stammt die Sängerin Elisabeth Lohninger. Auf ihrem nun schon elften Album, das passenderweise den Namen „Eleven Promises“ trägt, klingt die charismatische Sängerin aber eher nach dem Jazz und Soul der pulsierenden Metropole New York. Schon seit mehr als 20 Jahren lebt sie dort am Hudson River – und das merkt man ihrer Musik auch an.

Der Sound geht als klassischer Vokal-Jazz durch, die Songs sind passgenau um die variantenreiche Stimme von Elisabeth Lohninger herumkomponiert und konstruiert. Dabei meistern die Arrangements den Spagat zwischen ausschweifenden Kompositionen und Soli auf der einen – und schönen Harmoniefolgen auf der anderen Seite. „Eleven Promises“ klingt positiv, weltoffen und warmherzig. Letzteres mag an den opulenten Streichern liegen, die wie ein hochfloriger, dicker Teppich unter vielen der Songs ausgebreitet sind. Dabei ist die Zusammenstellung der zwölf Songs mehr als abwechslungsreich: Neben bluesigen Elementen sind auch Funk-Anleihen – zum Beispiel bei der Eigenkomposition „Hold On“ zu hören. Bis auf Jobims „The Girl From Ipanema“ – hier in einer leichten, balladesken und Breakbeat-gespickten Interpretation zu hören – stammen übrigens alle Stücke aus eigener Feder.

Doch auch die Leistung der Band soll nicht unerwähnt bleiben: Dezent, aber mit viel Können und noch mehr Einfühlungsvermögen gehen Walter Fischbacher, Pianist, Keyboarder und Ehemann, Goran Vujic am Bass, Ulf Stricker an den Drums sowie Ben Butler und Pete McCann an der Gitarre zur Sache. Gary Schreiner an der Harmonica komplettiert das Lineup.

Elisabeth Lohninger: „Eleven Promises“, erschienen bei Jazzsick Records.

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