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Bonnie Raitt: Große Stimme, großes Album
Bonnie Raitt: Große Stimme, großes Album
Bereits im Jahre 2000 wird Bonnie Raitt in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Das Musikmagazin „Rolling Stone“ zeichnete sie als eine der weltweit besten Gitarristinnen und Sängerinnen aus. Doch der Weg dahin war nicht immer leicht. Es brauchte Jahre bis sie wurde, was sie heute ist: ein Superstar, eine lebendige Legende. Zehn Grammys hat sie gewonnen und seit 45 Jahren ist sie im Musikgeschäft. Dass sie mit 66 noch lange nicht zum alten Eisen gehört, beweist die kalifornische Musikerin auf ihrem kürzlich erschienenen Album „Dig in Deep“ (ihr 17. Studioalbum). Darauf zu finden ist ihre bewährte Mischung aus R’n’B, Pop und intensiven Balladen.
Markant ist nicht nur ihr Aussehen, rote Haarpracht mit grauer Strähne, markant ist auch ihre Slide-Gitarren-Arbeit und ihre große Stimme. Zwei Jahre wird sie mit dem neuen Album unterwegs sein, im Frühsommer ist sie auch in Europa. Ihr einziges Deutschland-Konzert gibt sie am 7. Juni in der Alten Oper Frankfurt.
Der Albumtitel „Dig in Deep“ („In die Tiefe gehen“) ist Programm. Da gibt es Songs in denen sie Trauer verarbeitet. Sie begleitete Vater, Mutter und Bruder durch Krebs- und Alzheimer-Erkrankungen. Sehr persönliche Songs sind darauf zu hören, die Tragik und Verlust thematisieren. Neben Songs aus eigener Feder präsentiert Bonnie Raitt Stücke von INXS, Los Lobos oder Joe Henry, die hier neu belebt werden, wobei die beiden letzten Titel der CD die intensivsten und anrührendsten sind. Bonnie Raitt bringt dabei viel Herz und Seele ins musikalische Geschehen. Das tat sie schon immer und das ist auch auf diesem Album so geblieben. Sie rockt und sie hat Soul wie kaum eine andere.
Stets war sie politisch engagiert. Doch erst auf dieser CD wird dies auch Akten kundig: So hat sie für ihr aktuelles Werk auch einen politischen Song geschrieben: „The Coming Round Is Going Through“. Frei übersetzt: „Alles rächt sich irgendwann“. Sie kämpft für eine Wahlkampfreform in den USA, gegen Atomkraft, Plastikverseuchung der Meere und Fracking, für eine gerechtere Bezahlung von Künstlern in der „Streaming“-Welt. Was wäre die amerikanische Country-Blues-Szene ohne Bonnie Raitt? Ein großes Stück ärmer. Ihr neues Album ist der beste Beweis. Freuen wir uns auf ihren Live-Auftritt im Juni in Frankfurt.
Bonnie Raitt: „Dig In Deep“ (Redwing / Warner Music)