Noas Bekenntnis zur heilenden Wirkung der Musik

Noas Bekenntnis zur heilenden Wirkung der Musik

Noa heißt eigentlich Achinoam Nini. Hebräisch bedeutet der Name „Schwester des Friedens“. Seit den neunziger Jahren ist sie auch dem deutschen Publikum ein Begriff. Nicht nur als begnadete Sängerin, sondern auch als Komponistin und Autorin von Liedern, die oft an ihre Vorbilder von Paul Simon über Joni Mitchell bis Leonard Cohen erinnern. In Israel als Kind jemenitischer Juden geboren, lebte sie zwischen ihrem zweiten und 17. Lebensjahr in der New Yorker Bronx. Später kehrte sie nach Israel zurück, um dort den auch für Frauen obligatorischen zweijährigen Militärdienst abzuleisten. Danach begann sie ein Studium an der Rimon School, einer Musikhochschule für Jazz und zeitgenössischer Musik, wo sie den Gitarristen Gil Dor, ihren langjährigen musikalischen Partner, kennenlernte. Alle bisherigen Alben hat sie mit Gil Dor gemeinsam produziert oder komponiert, auch das aktuelle mit dem Titel „Love Medicine“, dem 14. in Folge.

Absolut intonationssicher und mit einem Timbre gesegnet, das auch harte Herzen erweichen dürfte, singt sie darauf Melodien, die sich nicht nur im Ohr festsetzen, sondern auch Wohlklang und Ruhe verströmen. Die charismatische Performerin überzeugt mal wieder mit einer Symbiose aus Jazz, Elektro-Pop und orientalischen Klängen. Das gesamte Album ist ein Bekenntnis zur heilenden Wirkung der Musik und zwar in mehrfacher Hinsicht. Das Album ist unter anderem inspiriert von einem interessanten Freundeskreis der Sängerin, zu dem auch Billy Steinberg gehört, der Co-Autor des Welthits „Eternal Flame“ von den Bangles, der auf der CD in einer Coverversion zu hören ist. Auch der Song „Mere Words“ von Bobby McFerrin, mit ihm stand Noa 2012 in Tel Aviv zusammen auf der Bühne, ist darauf zu finden.

Inspirierend hat auch Karol Wojtyła, also Papst Johannes Paul II, gewirkt, über ihn wollten Noa und Gil Dor das Musical „Karol Wojtyła – die wahre Geschichte“ schreiben. Dieses sollte im Dezember 2013, zur Heiligsprechung Johannes Paul II., in Rom uraufgeführt werden. Dazu kam es nicht, aber fünf Songs waren bereits fertig und zu schade um im Archiv zu landen. Und so sind sie auf diesem Album vertreten, ein Album, das atmosphärisch dicht und nachhaltig wirkt. Ein schönes Album eben.

Übrigens: Noa und Gil Dor sind am 12. März 2016 im Frankfurter Hof in Mainz zu Gast.

Noa: „Love Medicine“ ist auf dem Label Galileo Music Communication erschienen.

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