Nordisch-nobel: Neues Album von Silje Nergaard

Nordisch-nobel: Neues Album von Silje Nergaard

Silje Nergaard selbst bedarf keiner großen Vorstellung. Als profilierte Sängerin wandert die Norwegerin seit vielen Jahren gekonnt – und definitiv auch erfolgreich – zwischen Jazz, Folk, nordischen und poppigen Singer-Songwriter Sounds. Mit „Chain Of Days“ hat sie nun einen neuen Longplayer vorgelegt, der – so Nergaard – so etwas wie der „Soundtrack zum Alltag“ ihrer Hörerinnen und Hörer sein soll.

Einen gewissen Hang zur Tristesse, Melancholie, oder einer bittersüßen Schwere können die Songs auf „Chain Of Days“ allesamt nicht verleugnen. Dabei haftet ihnen aber nichts Theatralisches oder Anklagendes an, sondern eher etwas Nachdenkliches und Zurückgenommenes. Die Songs sind allesamt sparsam instrumentiert. Aber das soll kein Kritikpunkt sein, sondern ist eher als Reduktion auf das Wesentliche zu verstehen. Keine überflüssigen Percussions, kein üppiges Schlagzeug. Stattdessen: Die glasklare, sehr präsente Stimme von Silje Nergaard – sie verzichtete bei den Aufnahmen bewusst auf einen Kopfhörer – rhythmisches Gitarrenspiel und hier und da ein paar liebevolle Background-Chöre, die den elf Songs des Albums eine behagliche Wärme verleihen.

Ich ordne den Sound von Alben oder Songs gerne Jahreszeiten zu. „Chain Of Days“ ist definitiv keine Musik für den Hochsommer, sondern eher für den Frühherbst oder Winter. Man stelle sich beispielsweise „Those Rainy Nights“ mit knisterndem Kaminfeuer oder an einem stürmischen Herbstabend vor. Und in dieses Setting würde auch die bluesige Nummer „Two For The Road“ perfekt passen. Die Texte entstanden wie schon bei vorigen Projekten Nergaards in Zusammenarbeit mit dem schottischen Poeten Mike McGurk.

Fazit: „Chain Of Days“ ist eine schöne und stimmige Zusammenstellung auf der Höhe der Zeit, die durch ihre intelligente Instrumentierung und die glasklare Stimme von Silje Nergaard überzeugt. Die CD erschien Mitte März bei OKeh Records.

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