Hubert von Goisern: Suche nach alpinen Perlen

Hubert von Goisern: Suche nach alpinen Perlen

Hubert von Goisern geht seit nahezu 30 Jahren unbeirrbar seinen musikalischen Weg. Der Ober-Österreicher galt zu Beginn der 1990er Jahre als Erfinder des Alpenrock. Mit seinem Song „Hiatamadl“ feierte er Charterfolge und 2012 gelang ihm mit „Brenna tuats guat“ sein erster Nummer 1-Hit. Vielen gilt er als musikalischer Botschafter Österreichs, als Volksmusikerneuerer, als Entstauber und Individualist. Am Beginn seiner Karriere war Hubert von Goisern ein richtiger Rebell. Gemeinsam mit seiner Begleitband „Die Original Alpinkatzen“ mischte er die muffige Volksmusikszene auf und vermengte diese mit Rockmusik. Doch das reichte ihm nicht. Er bezog auch noch Weltmusik mit ein. Und so schuf er eine ganz besondere Trademark, die ihn bis heute unvergleichlich macht. Inzwischen ist er auf vielen Gebieten unterwegs. Er ist nicht nur Sänger und Musiker, sondern auch Filmmusik-Produzent und Suchender in Sachen alpiner Volksmusik. Unter dem Titel „Steilklänge“ stellte er sein ganz persönliches Musikprogramm aus den Alpenländern zusammen. Eine Annäherung an 150 Jahre musikalischer Geschichte aus dem Alpenraum. Und so sammelt Hubert von Goisern Preziosen aus sechs Alpenländern. Von klassisch bis schräg – ein lustvoller Einstieg in die alpenländische Kultur.

Die lange Liste mit 28 Musikstücken und einigen Klangcollagen ist über 70 Minuten so abwechslungsreich wie die Alpen selbst. Goiserns Beweggrund für diese Art Feldforschung war, „die Prototypen dieser Musik, ihren Kern, von dem sich die Dinge später weg entwickelt haben – das Unverwechselbare, Einzigartige“ zu suchen. Wenn man die Augen schließt, sieht man die Alpen, die hohen Gipfel und tiefen Täler. Eine archaische Welt, mit Menschen, die mit ihren Traditionen und ihrem Lebensraum fest verbunden sind. Da finden sich die Glocken der Singesler. Nichts als Glocken sind auf dem ersten Track zu hören.

Es folgen sakral klingende Chöre aus Österreich, italienische Tänze aus dem Aosta-Tal, die obligaten Jodler, ein Maultrommel-Solo, das fast wie ein moderner Techno-Track klingt oder von der Band Katice neu arrangierte slowenische Volksmusik.

Als wäre dies alles nicht genug, hat Hubert von Goisern noch andere Eisen im Feuer. Zum Beispiel das Projekt „Filmmusik“. So fragte ihn Regisseur Joseph Vilsmaier, ob er zu dem Dokumentarfilm „Österreich von oben und unten“ die Musik beisteuern würde. Und von Goisern konnte, wie er sagte, nicht nein sagen. Daneben war er in den vergangenen Jahren auf Musiksuche im Süden der USA. Und die dort gewonnenen Eindrücke und Ideen, hat er in sein neues Album „Federn“, das im Mai erscheinen soll, gepackt. Von druckvollen Rocknummern über Countrysongs bis hin zu herzzerreißenden Balladen soll alles dabei sein.

Und für seine vielen Fans ist gut zu wissen, dass Hubert von Goisern & Band im Sommer nach zweijähriger Pause wieder auf große Tournee gehen werden.

Steilklänge – Musikalische Traditionen aus den Alpen, ausgewählt von Hubert von Goisern (erschienen bei Blanko Music/SonyMusic Entertainment). Mehr Infos auf der Webseite von Hubert von Goisern.

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