Der grenzenlose musikalische Kosmos von Meeco

Der grenzenlose musikalische Kosmos von Meeco

Meeco – der Name sagt Ihnen nichts? Mag ja sein. Aber diesen Mann sollten Musikfans unbedingt kennenlernen. Meeco ist wohl einer der ungewöhnlichsten und schillernsten Figuren der Populärmusik, insbesondere der europäischen Jazzszene. Welchen Ruf sich der Pianist, Komponist, Produzent, DJ und Fotograf inzwischen erarbeitet hat, verrät die lange Liste von Top-Musiker, die er immer wieder um sich schart und ins Studio lockt. Da kann man getrost von Prominenz, ja von Stars sprechen die mit ihm gemeinsame Sache machen. Jedenfalls ist das line-up gespickt mit absoluten „big names“.

Legenden treffen da auf Jungstars und Hoffnungsträger. Mit von der Partie sind die Bassisten Buster Williams, Richard Bona und der junge Dezron Douglas vom Cyrus Chestnut-Trio, die Schlagzeuger Victor Lewis und Marcus Baylor, langjähriges Mitglied der Yellowjackets, die Trompeter Eddie Henderson und Wallace Roney, die Saxofonisten Vincent Herring, Kirk Whalum und Grammy-Gewinner Casey Benjamin, die Gitarristen John Scofield und Lionel Loueke, Cellist Jacques Morelenbaum, Vibrafonist Stefon Harris, Flötist Hubert Laws und der Pianist/Organist Shedrick Mitchell, Co-Produzent von Soulsänger Maxwell. Die Soulsängerinnen Yahzarah, langjährige Backgroundsängerin von Erykah Badu und mit drei eigenen Alben auch eine profilierte Solistin sowie die im Soul und Jazz gleichermaßen beheimatete Jean Baylor (Sängerin der Band Zhané) werden ergänzt durch den talentierten Newcomer Aaron Marcellus. Conscious-Rapper Talib Kweli ist beim Stück „Times Have Changed“ zu hören, ebenso wie DJ Stylewarz, einer der einflussreichsten Hip-Hop DJs Deutschlands.

Meeco heißt mit bürgerlichem Namen Michael Christian Maier, wurde 1976 in Berlin geboren und lebt heute in Paris. Zunächst arbeitete er als Produzent für R&B- und HipHop-Künstler vor allem in Berlin. Seine Botschaft lautet:

Ich will gute Musik machen. Musik, die Emotionen weckt. Am besten mit den Musikern meiner geliebten alten Jazzplatten.

Meeco

Was für ihn zählt, ist das richtige Feeling. Und dieses Feeling durchzieht die gesamte CD „Souvenirs of Love“. Da tut sich ein facettenreicher, grenzenloser musikalischer Kosmos auf. Von Soul und Blues, von Pop und vor allem Jazz. Die 16 Songs lassen keine Wünsche offen. Dabei sind Meecos Kompositionen frei von jedem Pathos und doch voll Gefühl.

Ein wenig erinnert das Musik-Projekt von Meeco unter dem Titel „Souvenirs of Love“ an Kip Hanrahans Vorgehen. Der Amerikaner hatte auf ähnliche Weise als Produzent und Mastermind gestandene Musiker und Sänger und Sängerinnen zu einer Zusammenarbeit eingeladen. Daraus entstanden ausgesprochen tiefgründige Aufnahmen von bester Qualität.

Wer Geschmack an dieser geschmackvollen CD gefunden hat, der sollte sich auch die drei Vorgänger-Alben von Meeco zu Gemüte führen. Denn auch „Beauty of the Night“, „Amargo Mel“ und „Perfume e Caricias“ sind allesamt hörens- und beachtenswert.

Meeco: „Souvenirs Of Love“ ist bei Double Moon/New Arts Int. erschienen.

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