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Vielseitigkeit trifft Talent: Chris Gall „Piano Solo“
Vielseitigkeit trifft Talent: Chris Gall „Piano Solo“
„Die Schönheit rettet die Welt“, sagte Dostojewski einst. So gesehen ist Chris Galls erstes Solo Album am Klavier ein wichtiger Beitrag zur Rettung unseres Planeten. Und der Titel ist wahrlich kein Etikettenschwindel: „Piano Solo“ heißt das Werk. Und genau das ist auch drin.
Doch was macht die Schönheit des 15 Songs umfassenden Longplayers aus? Schwer lässt sich die Magie beschreiben, die Gall in seine Songs zu packen vermag. Mal sind es die Entschleunigung und Reduktion, wie bei „La valse d’Amélie“ aus dem bekannten französischen Film, mal ist es das energiegeladene, gegenläufige Spiel beider Hände wie bei „Empty, Pale Blue Paper“. Und mal sind es harmonieverliebte, liebevolle Arrangements wie bei „Boedo, Cuarta Dia“ oder bei „Yorke’s Guitar“, einem Tribute an den Sänger und Gitarristen Thom Yorke von Radiohead. Und ganz nebenbei mein absoluter Favorit auf dem Album. Kurzum: Es ist mehr als nur der eine Eindruck oder die eine Facette, mit der Chris Gall seine Hörer überzeugt. Es ist das vielfältige Gesamtpaket. Interessant zu lesen sind auch Galls Liner-Notes, in denen er seine Gedanken, Entstehungsgeschichten und Inspirationen für seine Songs kurzweilig erklärt.
Kraftvoll und lebendig: Der Sound. Aufgenommen in den berühmten Bauer-Studios in Ludwigsburg bei Stuttgart, fällt sofort der unglaubliche Dynamikumfang des Steinway Flügels auf, der selbst auf kleinen Lautsprechern noch gut zu hören ist: Kristallklare Höhen, energische, flächige Bässe. Man merkt, auf „Piano Solo“ wurde nicht nur am Notenblatt und Instrument, sondern auch am Mischpult ganze Arbeit geleistet.
18.01.2015 Piano Solo Weinstadt, Jazzclub
20.01.2015 Piano Solo München, Jazzclub Unterfahrt
28.01.2015 Chris Gall Trio Rosenheim, Le Pirat
30.01.2015 Chris Gall Trio Darmstadt, Stadtkirche
11.02.2015 Piano Solo Bad Aibling, Kurhaus
11.04.2015 Piano Solo Rottach-Egern