Sally Barker mit beeindruckendem Album

Sally Barker mit beeindruckendem Album

Ganz klar, diese Frau lebt Musik. Die Rede ist von Sally Barker. Seit gut drei Jahrzehnten ist diese Frau im Geschäft, hat Höhen und Tiefen im Musik-Business erlebt und ist „still alive and well“, wie man gemeinhin sagt. Das Markenzeichen der Folk-Queen aus Leicester: einfühlsames Gitarrenspiel und eine dunkle, warme Stimme. Sally Barkers wandlungsfähiger Sopran, der manchmal an die legendäre Sandy Denny erinnert, setzt viele Gefühle frei. Handwerkliches Können gehört ebenso zu ihren Vorzügen wie makellose Songs. Ob temperamentvolle Uptempo-Rocker, wunderschöne Balladen („The Farm“) mit intelligenten Texten, es sind die minimalen Mittel, die gekonnt eingesetzt, eine beachtliche Intensität ergeben.

Mitte der 80er Jahre verbuchte die inzwischen 54-Jährige große Erfolge. Musikkritiker sprachen von der „englischen Joni Mitchell“. Neben ihren zahlreichen Tourneen durch Europa spielte sie auch als Support-Act auf Konzerten von Robert Plant und Bob Dylan.

Jetzt ist sie zurück. Und wie! Ihr aktuelles Album mit dem Titel „Maid In England“ ist der beste Beweis. Leichtfüßig spannt sie weite Melodiebögen zwischen Folk, Pop und Jazz. Jeder der insgesamt 13 Songs hat das gewisse Extra. In ihren Texten verarbeitet Barker Ereignisse aus der Historie Großbritanniens – zum Beispiel das Schicksal des gesunkenen Schlachtschiffs „Mary Rose“ – genauso wie persönliche Eindrücke und Erlebnisse.

2014 meldeten die mittlerweile erwachsenen Söhne ihre Mutter bei der britischen TV-Talentshow „The Voice 2014“ (in der Jury saßen u. a. Tom Jones, Will.I.Am und Kylie Minogue) an. Ihr Erfolg steigerte sich von Sendung zu Sendung und ihre Versionen von „Dear Darlin“ oder dem Bee Gees-Klassiker „To Love Somebody“ wurden zu Höhepunkten der Show. Die Sensation war perfekt – Sally Barker, die gestandene Musikerin konnte voll überzeugen, kam ins Finale und belegte den 2. Platz. Sie wurde die Gewinnerin der Herzen, die englische Presse feierte sie als „Susan Boyle 2014“. Bleibt nur Sally Barker Glück zu wünschen für eine zweite Karriere. Verdient hat sie es allemal. Good luck, Sally!

Sally Barker: „Made in England“, erschienen bei Hypertension Music/Soulfood

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