Dino Saluzzi überzeugt wie stets mit Traumalbum

Dino Saluzzi überzeugt wie stets mit Traumalbum

Manche Musik ist einfach nur schön. Sie ergreift die Zuhörer, schwebt ins Unterbewusstsein, regt Gefühle und Empfindungen an, schafft eine besondere Atmosphäre. Dem argentinischen Bandoneon-Virtuosen Dino Saluzzi ist mit seinem neuen Album „El viejo caminante“ – auf deutsch „Der alte Wanderer“ – ein solches Traumalbum gelungen. Der Titel passt, denn der inzwischen 90-jährige Musiker ist einer, der in Südamerika und Europa viel gereist ist, sich mit Enrico Rava, Charlie Mariano, Wolfgang Dauner, George Gruntz und vielen anderen dem Jazz näherte, aber nie seine eigene, im Tango und der Folklore der Anden wurzelnde Identität verloren hat.
Dieser „alte Wanderer“ hat nun zusammen mit seinem Sohn, dem Gitarristen José María Saluzzi sowie dem Norweger Jacob Young zwölf Stücke aufgenommen, in denen sich die angerissenen Töne von klassischer Gitarre bzw. Stahlsaiten- und Elektrogitarre wie selbstverständlich mit den längeren, schwebenden Klängen des Bandoneons vereinen.

Auf dem Programm stehen neue und alte Eigenkompositionen aller drei Musiker, ein Song von Karin Krog sowie einige Standards. Dino versteht das Album als eine Sammlung von Musik aus verschiedenen Zeiten und Orten, die Tango, argentinische Volksmusik und Jazz berührt und daraus etwas Neues macht. Die zwei Gitarren umspielen sanft das stimmungsvolle Bandoneon von Saluzzi. Das argentinische Vater-Sohn-Gespann Dino und José María Saluzzi wird hier von dem Norweger Jacob Young in einem Album voll musikalischer Tiefe und großem Charme bestens unterstützt. 

Fazit: In diesen 71 Minuten begegnen sich Welten. Dabei konzentrieren sich die drei Musiker auf Balladen, die vom ersten bis zum letzten Ton entspannt klingen. 

Dino Saluzzi: „El viejo caminante“ ist auf dem Label ECM erschienen

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