Londons dunkle Gassen und zwielichtige Gestalten

Londons dunkle Gassen und zwielichtige Gestalten

Eine Kreuzung im Herzen von Londons Unterwelt. Das ist „Seven Dials“. Aber nicht nur das, sondern ebenso ein wirklich gutes und spannendes Album von Jon Allen. Es ist ein musikalischer Streifzug durch die Düsternis. „Seven Dials“ ist sein siebtes Studioalbum und taucht mit seinen elf Songs tief ein in die dunklen Ecken einer Metropole im 18. Jahrhundert. Auslöser für dieses Werk ist ein Besuch Jon Allens im Bow Street Police Museum in Covent Garden gewesen. Heute hat sich dieser Londoner Bezirk zu einem hippen Vergnügungs- und Kulturviertel gemausert. Das war früher anders.

Im Zuge seiner Recherchen stieß Allen auf schillernde Typen wie den berühmt gewordenen Gauner Jack Sheppard, dessen Leben am Galgen endete. Auch berüchtigte Berufsverbrecher wie die Kray Twins kreuzten Allens Rechercheweg.

Der 1977 in Winchester geborene Jon Allen ist nun selbst der Faszination dieses Londoner Stadtteils erlegen. Mit „The Shadow“ eröffnet er sein Album fast im Charakter eines Trauermarsches. Classic-Rock-Elemente und Blues kommen hinzu, aber schon mit dem zweiten Track, dem Titelsong, offenbart Allen seine eher lyrische Seite. Elton John lässt grüßen. Musikalisch haben ihn britische Bands wie Free und The Faces, aber auch Solokünstler wie Van Morrison und eben Elton John geprägt.

Songtitel wie „The Shadow“, „Down With The Tide“, „Nine Lives“, „Crooked Sky“ oder „The Dealer“ sind quasi selbsterklärend. Themen wie Verrat, Kampf und moralischer Verfall ziehen sich wie ein roter Faden durch die Musik, während Allen seine Geschichten mit einer Mischung aus akustischer Härte und elektrischem Blues-Rock erzählt. Sehr hörenswert!

Jon Allen: „Seven Dials“ ist auf dem Label Absolute erschienen.

Tagged under: