Schon gehört? Unser Ausblick auf das Musikjahr 2026

Schon gehört? Unser Ausblick auf das Musikjahr 2026

Wir bei wegotmusic.de haben es uns nicht nur zur Aufgabe gemacht, den musikalischen Puls aus Jazz, Funk, Soul oder Swing zu fühlen, sondern auch einmal inne zu halten und nach vorne, aber auch zurück zu blicken. 2025 fühlte sich an wie ein Jahr, in dem die großen Traditionsgenres einmal „tief durchgeatmet“ haben. Nicht im Sinne eines radikalen Aufbruchs, sondern als selbstbewusste Rückbesinnung auf das, was sie einzigartig macht.

Jazz zeigte sich besonders wandelbar: junge Musikerinnen und Musiker spielten mit elektronischen Texturen, verwebten Einflüsse der Weltmusik und setzten Improvisation wieder stärker in den Mittelpunkt, während sie gleichzeitig moderne Produktionsästhetiken adaptierten. Es ist kein „entweder / oder“, es ist ein „das Beste aus allen Welten“. Blues und Soul lebten 2025 von einer bemerkenswerten Ehrlichkeit – rohe Stimmen, persönliche Texte, ungeschönte Emotionen. Funk wiederum kehrte vielerorts zu seiner erdigen, schweißtreibenden Direktheit zurück, während Swing und Big-Band-Sounds in urbanen Nischen eine neue Verspieltheit erlangten, getragen von Ensembles, die Tradition als Spielwiese anstatt als Museum begreifen.

Aus Konzerten, Festivals und Veröffentlichungen war deutlich herauszuhören, wie sehr unsere favorisierten Musikrichtungen von einer Generation getragen wurden, die sich nicht mehr zwischen Tradition und Experiment entscheiden will.

Dieser Mix aus Rückbesinnung und Neuorientierung dürfte auch das vor uns liegende Jahr 2026 prägen. Vieles deutet darauf hin, dass globale musikalische Verflechtungen weiter zunehmen werden. Jazz wird sich vermutlich noch stärker zwischen Clubkultur, Art-Pop und akustischer Intimität bewegen. Soul könnte ein weiteres Jahr der leisen, intensiven Erzählungen erleben, aber auch von Pop-Einflüssen profitieren, während sich der Blues als Genre für echte, individuelle Geschichten behauptet – vor allem bei Singer-Songwritern – und damit noch mehr Zuhörerinnen und Zuhörer anziehen dürfte, die Tiefe statt Oberflächenreize suchen. Funk bleibt die Art energetische Gegenbewegung zum digitalen Minimalismus. Wir hoffen auf ein kleines Revival, getrieben von weiteren Grenzgängen in Richtung Pop oder Vocal-House. Swing wird wahrscheinlich genau dort aufblühen, wo er mit Humor, Theatralik und zeitgenössischem Groove kombiniert wird – sei es auf Festivals oder in kleinen Clubs, die auf Live-Energie setzen.

Für unsere Lieblingsgenres wünschen wir bei wegotmusic.de uns 2026 vor allem Mut zur Unabhängigkeit. Noch mehr Raum für Künstlerinnen und Künstler, die etwas Eigenes zu sagen haben, ohne sich an Marktlogiken zu orientieren oder zu sehr auf Mainstream-getriebene Erfolge schielen. Wir wünschen uns mehr Zusammenarbeit und Offenheit zwischen Generationen, damit Tradition nicht verstaubt und Innovation nicht wurzellos bleibt. Und wir hoffen auf ein Publikum, das neugierig ist und bereit, das Authentische zu entdecken, das oft abseits der hochglanzpolierten und auf Massenkompatibilität produzierten Musik entsteht.

Für 2026 hoffen wir, dass es ein „Musikjahr“ wird, in dem diese Genres ihre Identität nicht nur verteidigen, sondern erneuert haben. Ein Jahr, das den Boden bereitet hat für mutigere Alben, ungewöhnliche Kooperationen, neue Stimmen und eine weitere Erstarkung der musikalischen Ehrlichkeit.

Wir von wegotmusic.de sind weiter für Euch dabei, ordnen ein und geben Euch Hörtipps für alles, was kommt – zum Beispiel hier.

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