Warme Stimme und viel Sinn für Melodien
Warme Stimme und viel Sinn für Melodien
„Hangover Terrace“ heißt das jüngste Album eines gewissen Ron Sexsmith. Dieser ist, wenn auch hierzulande noch nicht so wahnsinnig bekannt, einer der erfolgreichsten kanadischen Singer-Songwriter. Bemerkenswert, schließlich hat der Mann immerhin bereits 17 Platten seit 1991 gemacht. Im übrigen hat Sexsmith mit Daniel Lanois, Mitchell Froom, Ane Brun, Tchad Blake und Bob Rock zusammengearbeitet. Seine Songs sind auf Alben von Rod Stewart, Michael Bublé, K.D. Lang, Emmylou Harris und Feist zu hören. Der Filmemacher Doug Arrowsmith drehte 2010 einen viel beachteten Dokumentarfilm über ihn mit dem Titel „Love Shines“. Es sind die Wärme seiner Stimme und sein Sinn für Melodien, die ihn von anderen Kollegen unterscheiden. Nach wie vor gilt der 1964 nahe Toronto geborene Sexsmith, der einen Sohn und eine Tochter hat, als schüchtern und zurückhaltend.
Zum neuen Opus: „Hangover Terrace“ ist rundum gelungen. Schon der Opener „Don’t lose sight“ lässt aufhorchen. Stringenter Songaufbau und dann diese sympathische, leicht melancholische Stimme. Perfekt! Überaus überzeugend auch „Dawn well please“ mit guter Laune Musik. „Camelot Towers“ ist das erste Highlight. Da treffen viele Klangfarben aufeinander. Schön entspannt und harmonisch klingt das Ganze. Die vier Minuten gehen viel zu schnell zu Ende. „Must be something wrong with her“ kommt als feine Ballade daher, die mit Streicherarrangements glänzt und orchestrale Tiefe zeigt.
Alles in allem ist das Album ein Schmuckstück ohne Firlefanz. Das ist großes Songwriting von einem Künstler, der sein Handwerk versteht. Hinzu kommt, nach all den Jahren im Musikbusiness muss dieser Ron Sexsmith niemandem etwas beweisen.
Ron Sexsmith: „Hangover Terrace“ ist beim Label Cooking Vinyl/Indigo erschienen
