Wenn arabische Tradition auf Jazz trifft

Wenn arabische Tradition auf Jazz trifft

Keine Frage: Anouar Brahem baut Brücken vom Orient zum Okzident. Keiner spielt die Oud wie er: Der tunesische Musiker gilt als moderner Großmeister seines Instruments. Seine klangschöne Kurzhalslaute, die Brahem vielleicht als erster überhaupt aus dem Schatten der Begleitung holte und zu einer strahlenden instrumentalen Solistin machte, gilt als Vorfahr vieler uns bekannter Saiteninstrumente, nicht zuletzt auch der Gitarre. 

Mit einem hochkarätig besetzten Quartett mit seinen langjährigen Jazz-Mitstreitern Dave Holland am Bass und Django Bates am Piano sowie der improvisationsfreudigen Cellistin Anja Lechner entführt uns Brahem auf der neuen CD „After The Last Sky“ in seine ganz eigene musikalische Traumwelt – ruhig und kraftvoll, subtil und elegant, nahezu mystisch melodiös und vor allem jenseits aller Klischees. 

Brahems musikalisches Verständnis mit Holland ist inzwischen legendär. Auf dem gesamten Album, von der markanten Einleitung in „Endless Wandering“, bis hin zum packenden Drive von „Dancing Under the Meteorites“, sorgen Hollands Bassimpulse für einige von Anouars herausragendsten Improvisationen. 

After the Last Sky“ wurde im Mai 2024 im Auditorio Stelio Molo RSI in Lugano aufgenommen und von Manfred Eicher produziert. Wie diese vier Musiker mit ihren individuellen Stimmen sich dennoch in einen homogenen Gesamtklang einzufügen wissen –  dies spricht sowohl für ihr großes Gespür als auch die reichen Erfahrungen, die die Musiker in dieses Projekt mitbringen.

Anouar Brahem Quartet: „After The Last Sky“ ist auf dem Label ECM erschienen.

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