Brückenbauer zwischen Klassik und World Music

Brückenbauer zwischen Klassik und World Music

Als Kind übte Abel Selaocoe (sprich: Se-lau-chwe) das Cellospielen zunächst auf einem Besenstiel — seine Familie konnte sich kein Instrument leisten. Mit Hilfe eines Stipendiums schaffte er es aus dem Township in der Nähe von Johannesburg ans Konservatorium in Manchester. Heute ist der Südafrikaner weltweit erfolgreich als Cellist, Sänger und Komponist unterwegs. Dabei verbindet er westliche Musik mit den Klängen seiner Heimat. So auch auf seinem aktuellen Album „Hymne of Bantu“. Das Programm zeichnet den Weg seiner Vorfahren nach und führt zu Abel Selaocoes weitreichenden musikalischen Einflüssen, die auch das westliche klassische Repertoire einschließen.

„Hymns of Bantu“ lässt den Zuhörer in die einzigartigen modalen Skalen und Obertonharmonien der südafrikanischen Musik eintauchen, lange bevor die westliche polyphone Musik eingeführt wurde. Und so erforscht der Musiker auf seinem Album, wie sich Kulturgeschichte entfaltet. Die Stücke hat Selaocoe für verschiedene Ensembles geschrieben, von seinem eigenen Bantu-Ensemble mit afrikanischen Perkussionsinstrumenten bis hin zu Orchester, Solo-Cello und E-Bass. Auf den 12 Stücken interpretiert er traditionelle Bantumusik neben Kompositionen von Bach und Marin Marais. Dabei betont er mehr die Synergien als die Unterschiede zwischen den verschiedenen musikalischen Traditionen. Als Brückenbauer zwischen klassischer Musik und World Music ist Abel Selaocoe gleichermaßen zu Hause bei den BBC Proms wie auf der Bühne von Popmusik-Festivals. 

Für Abel Selaocoe ist „Hymns of Bantu“ ein Album, das die universalen Gemeinsamkeiten verschiedener Völker ebenso hervorheben will wie die heilende Kraft des Gesangs. Mithilfe von Stimme und Cello veranschaulicht „Hymns of Bantu“ das breite Spektrum des Menschseins und lädt ein zu einer freien und tiefen Hörerfahrung.

Abel Selaocoe: „Hymns of Bantu“ ist bei Warner Classics erschienen.

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