Die kapverdische Sängerin Nancy Vieira unterstützt von einem exquisiten Quartett hat gerade ihr brandneues Album „Gente“ veröffentlicht. Es sind poetische Lieder geworden geprägt durch die steinigen Inseln im Wind. Denn die Kapverden sind ein Archipel aus Steinen und Wind, ein Spielzeug der Vulkane. Capo Verde, grünen Kap, 500 Kilometer von der Küste Senegals gelegen und über Jahrhunderte eine portugiesische Kolonie.

Der Gesang der Insel ist die Moran, dem Blues, dem Rembetiko und dem Tango irgendwie verwandt. Die Liebe, die Einsamkeit, der Abschied und die Emigration sind Schlüsselthemen der Insulaner, so auch von Nancy Vieira. Die Sängerin verkörpert den Sound der Inseln ebenso souverän wie die von Übersee kommenden Musikstile aus Brasilien und Kuba – sanft, charismatisch, kreolisch. Längst ist sie in die Fußstapfen der großen Sängerin Cesaria Evora geschlüpft, die stets barfuß auftrat. Nancy Vieira ihrerseits gilt inzwischen als „beste Stimme ihrer Generation“. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie sog sie die Klänge ihrer Heimat förmlich auf: Morna, Coladeira, aber auch Fado, brasilianische Klänge, Rumba und vieles andere mehr.

Im Heimatort der großen Diva Cesaria Evora in Mindel (Sao Vincente) fing alles an. Anfangs singt Vieira Klassiker von B. Leza und Amandio Cabral oder von Teofi Jo Chantre. Danach machte sie ihr eigenes Ding. Zu hören auf ihrem aktuellen Werk „Gente“. Es ist ein wunderbares Album mit Langzeitwirkung geworden.

Nancy Vieira: „Gente“ ist bei Galileo Music erschienen.