Countertenor Philippe Jaroussky ist fündig geworden
Countertenor Philippe Jaroussky ist fündig geworden
Philippe Jaroussky (Jahrgang 1978) widmet sein neues Album dem Librettisten Pietro Metastasio: der berühmte französische Countertenor mit Leidenschaft für musikalische Wiederentdeckungen versammelt auf „Forgotten Arias“ Werke heute fast vergessener Opernkompositionen des Hochbarock. Alle Arien wurden für dieses Album zum ersten Mal überhaupt eingespielt. Gemeinsam haben die Werke außerdem, dass ihre Texte vom wohl begehrtesten Librettisten des 18. Jahrhunderts stammen: Pietro Metastasio.
Über Metastasio erzählt Philippe Jaroussky: „Einige seiner Musikdramen wurden von mehr als 90 verschiedenen Komponisten verwendet und entwickelten sich zu einem Initiationsritus für jeden, der sich beweisen und durch seine Originalität von seinen Vorgängern abheben wollte“. Aus dieser scheinbar unerschöpflichen Auswahl stellt Jaroussky zum Beispiel virtuose Sturmarien von Andrea Bernasconi und Niccolò Jommelli dem verinnerlichten Stil Christoph Willibald Glucks gegenüber. Auch ein Opus, das aus Vivaldis Feder bekannt ist, nahm der Countertenor in seine Auswahl auf: die Arie „Gelido in ogni vena“ aus der Oper Siroe – jedoch hier komponiert von Giovanni Battista Ferrandini. Den Sänger begleitet das Ensemble Le Concert de la Loge auf historischen Instrumenten unter Leitung seines Gründers Julien Chauvin.
Der gebürtige Pariser Philippe Jaroussky ist einer der prominentesten Vertreter in einem noch immer außergewöhnlichen Stimmfach. Der Grundstein für eine steile Karriere als Countertenor war gelegt, als er 1999 bei den Festivals von Royaumont und Ambronay mit dem Ensemble Il Seminario Musicale unter Gérard Lesne in Alessandro Scarlattis Oratorium Sedecia auftrat. Und nach seinem inoffiziellen Deutschland-Debüt 2004, als Jaroussky für den erkrankten Andreas Scholl einsprang, fand 2005 sein offizielles und von Publikum wie Kritik gleichermaßen gefeiertes Deutschland-Debüt als Telemaco in einer Neuproduktion von Monteverdis Il Ritorno d’Ulisse in patria an der Berliner Staatsoper statt.
Schwebend leicht schwingt sich Philippe Jarousskys weiche, helle Stimme in höchste Sopranlagen und betört mit empfindsamer Schönheit. Der Franzose hat eine jener Stimmen, deren beinahe überirdisch schöne Klarheit sich in idealer Weise mit der starken Bühnenpräsenz des Künstlers paart. Und dies alles in größter Natürlichkeit und Gelassenheit. Jaroussky ist der singende Beweis dafür, auf welchem Spitzenniveau sich das hohe Männerstimmfach mittlerweile etabliert hat. „König seines Fachs“, „ohne Zweifel der beste Countertenor unserer Zeit“, „ewig könnte man ihm zuhören“, so urteilen die Medien über Philippe Jaroussky, der sich als einer der großen Sänger unserer Zeit etabliert hat.
Philippe Jaroussky: „Forgotten Arias“ ist auf dem Label Erato/Warner Classics erschienen.