Dream Box: Zufällig entdeckte Aufnahmen von Pat Metheny

Dream Box: Zufällig entdeckte Aufnahmen von Pat Metheny

Pat Metheny wurde am 12. August 1954 in einem Vorort von Kansas City, Missouri geboren. Er stammt aus einer Musikerfamilie. Schon sein Großvater war Trompeter, folglich war es das erste Instrument des achtjährigen Pat. Im Alter von zwölf Jahren wechselte er zur Gitarre, sein erstes wichtiges Vorbild war Wes Montgomery. Bald spielte Metheny regelmäßig mit allen Jazzgrößen in Kansas City – wertvolle Bühnenerfahrung für einen 15-jährigen. 1974 begann er seine internationale Karriere auf dem Album „Jaco“ des damals noch unbekannten Bassisten Jaco Pastorius. Kurz darauf wurde Metheny festes Mitglied in der Band von Gary Burton. Während der drei Jahre mit dem großen Vibraphonisten zeigte der junge Gitarrist bereits all die verblüffenden Fähigkeiten, die in der Folge zu seinem Markenzeichen werden sollten. Gleich sein erstes eigenes Album „Bright Size Life“ (1975) sollte den tradierten Sound der Jazzgitarre für eine ganze Generation von Musikern neu definieren.

Wie so viele vor ihm war Metheny  beeinflusst von Swing und Blues, aber seine moderne Interpretation zeigte bereits den Weg Richtung Pop, Latin und Fusion auf. Seine rhythmische und harmonische Sensibilität trug wesentlich dazu bei, die Gitarre endgültig als vollwertiges Soloinstrument im Jazz zu etablieren; ob solo, im Duo oder Trio, mit der Pat Metheny Group oder in Kooperationen mit Pop-Stars wie David Bowie.

Jetzt ist seine aktuelle CD auf dem Markt, ein Solo-Album, erhältlich als CD, Vinyl und in digitalen Formaten. Pat Metheny äußerst sich zum Neuling wie folgt: „Dream Box“, so der Titel, ist eine ungewöhnliche Aufnahme für mich. Es ist eine Zusammenstellung von Stücken, die ich über mehrere Jahre hinweg aufgenommen habe. Während einer Tournee 2022 entdeckte ich einen vergessenen Ordner auf meiner Festplatte. Ich mache oft schnelle Aufnahmen von Dingen: eine neue Melodie, eine neue (oder alte) Gitarre, eine Standardmelodie oder einfach nur, um etwas auszuprobieren. Ich habe einen Ordner, in dem ich diese Aufnahmen aufbewahre, ehrlich gesagt, um sie nie wieder zu hören. Doch während der langen Zeit auf Tournee hat er im Bus oder im Hotelzimmer diese Songs dann doch gesichtet und angehört und ist zum Entschluss gekommen, sie zu veröffentlichen. Gut so, gut für die Nachwelt und seine vielen Fans.

Der Fokus des Albums liegt auf dem Klang einer „leisen elektrischen Gitarre“, wie Metheny in den Liner Notes schreibt. Es sei schon immer sein Ziel gewesen, auf der Elektrischen eine Dynamik zu bekommen, wie sie bei einem akustischen Instrument natürlich auftrete. Metheny verwendet diverse Gitarren auf dem zehn Stücke umfassenden Album, darunter den Prototyp einer neuen Ibanez-Gitarre.

Pat Metheny: „Dream Box“ ist auf dem Label Modern erschienen.

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