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Kalender 2021: Musik, Literatur und Küche
Kalender 2021: Musik, Literatur und Küche
Es ist mal wieder Kalenderzeit und wir greifen bewusst auf unsere guten Erfahrungen mit den Kalendern aus dem Verlag edition momente zurück. Sie sind in jeder Beziehung außergwöhnlich und außergewöhnlich gut. Die beiden Verlegerinnen Elisabeth Raabe und Regina Vitali sowie der Grafiker Max Bartholl haben auch diesmal ganze Arbeit geleistet. Und in Corona-Zeiten war diese Aufgabe und die gesamte Fertigung besonders aufwendig und schwierig.
Der Musikkalender
Sein Thema sind „Musiker und ihre Sehnsuchtsorte“, Sehnsuchtsorte prägten Leben und Werk von Musikerinnen und Musikern entscheidend. Es sind reale und fiktive, erträumte Orte, glückliche und enttäuschende, verlorene und unerreichbare. Für Felix Mendelssohn Bartholdy zum Beispiel war es Italien, für Igor Strawinsky Hollywood, für die Sängerin Rosa Ponselle der Konzertsaal Covent Garden in London, und in Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello und Orchester spiegelt sich seine Sehnsucht nach der Heimat Böhmen wider. Dvořák schrieb am 15. Januar 1895 in New York über sein böhmisches Refugium Vysoká: „Wäre ich doch wieder dort!“ Auf 53 Wochenblättern gibt es Erinnerungen, Gespräche und Artikel der Künstler. Dazu bietet der Kalender einzigartige Fotos, Text- und Bildinformationen sowie Kurzbiografien.
Der Literaturkalender
In der aktuellen Ausgabe geht es um Momente der Hoffnung. Krisenzeiten wie wir sie gerade erleben sind immer auch Hoffnungszeiten, denn „wie könnte ich ohne Hoffnung leben“, schrieb schon Franz Kafka. Ob Krieg, Exil oder Epidemie, eine aussichtslose Liebe oder Schreibblockade – immer wird das Ende ersehnt, erhofft, der Neuanfang erträumt, für eine andere, bessere Zukunft gekämpft. Manchmal sind es Jahre vergeblichen Wartens, verlorener Hoffnungen.
Die Amerikanerin Toni Morrison und andere Autorinnen und Autoren der Weltliteratur wie Albert Camus, Patricia Highsmith, Ilse Aichinger oder Thomas Bernhard und andere erzählen im Literatur Kalender 2021 von ihren Momenten der Hoffnung. Für den Kalender hat die Herausgeberin Elisabeth Raabe in Lebenserinnerungen, Gedichten, Briefen, Tagebüchern und Notizen dokumentierte Hoffnungsfunkenmomente von Schriftstellerinnen und Schriftstellern zusammengestellt. Das ständig aktualisierte Verzeichnis der Geburts- und Sterbedaten enthält über 5.000 Einträge. Der inspirierende Wochenbegleiter für Literaturfans ist eine großartige Stütze zum Verweilen und Nachdenken gerade in diesen dramatischen Zeiten. Er enthält ungewöhnlichen Fotos, detaillierte Texte, ein internationales Kalendarium und Kurzbiografien im Anhang.
Der Literarische Küchenkalender
Ein weiteres bewährtes Highlight der edition momente ist der „Literarische Küchenkalender 2021“ von Sybil Gräfin Schönfeldt. Hier wird Woche für Woche das Wort und der Geschmack zum ganz besonderen Kalenderblatt, das zum Lesen wie Kochen und Zubereiten mit Schriftstellern und Schriftstellerinnen wie Salman Rushdie, Doris Lessing oder Christian Morgenstern einlädt und dies in wunderbar ansprechender grafischer Gestaltung. Mehr Genuss für Auge und Gaumen geht nicht!
Gewissermaßen ein kulinarisches Unikat. 53 Wochen sinnlichen Vergnügens für alle literarisch interessierten Küchenliebhaber. Die Auswahl der Zitate reicht erneut von der klassischen Literatur bis zu den Neuheiten auf dem Buchmarkt, von Isabel Allende bis Saša Stanišić. Dazu 53 Rezepte, biografische Hinweise und Tipps, serviert in einer bunten Mischung aus Obst- und Gemüsevignetten, Bildern aus der Kunstgeschichte, Autorenfotos und einem Kalendarium. In der ersten Kalenderwoche 2021 kommt Elizabeth Jane Howard mit „Kaiserinnen-Reis“ zum Zuge. Insgesamt sind drei Suppen dabei, neun Gemüse und Beilagen, sieben kleine Gerichte und Pasteten, vier Mal Fisch und Schalentiere, ein Dutzend Mal Fleisch, Wild und Geflügel und 18 Desserts und Gebäcke werden im Verzeichnis der Rezepte aufgelistet.
Der Kinderkalender
Zum elften Mal schon gibt die Internationale Jugendbibliothek einen Kinderkalender heraus. Und wieder ist er voller Überraschungen, prall gefüllt mit märchenhaften Geschichten, bezaubernden Gedichten aus aller Herren Länder: bunt und liebevoll illustriert und bezaubernd komponiert. Jedes der 52 Wochenblätter schafft einen neuen Kosmos aus Wort und Bild, feinsinnig in Szene gesetzt von dem Grafiker Max Bartholl. Jedes Kalenderblatt steht mit seinen Texten für ein mit Liebe gemachtes Werk, stets in Originalsprache – japanisch, koreanisch, französisch, russisch, arabisch, italienisch, türkisch, ungarisch, irisch – mit dazugehöriger deutschen Übersetzung. So entsteht charmant mit Bilderwitz und Sprachmagie Woche für Woche ein wunderbares Gesamtkunstwerk. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen eine große Freude.
Kochbuch für meine liebste Freundin
Wäre doch gelacht wenn Sybil Gräfin Schönfeldt zur Weihnachtszeit nicht noch ein kleines feines Kochbuch für ihre vielen Fans als Geschenk bereit hielte.
Denn aller guten Dinge sind drei! Noch einmal hat sie in die Schatzkiste ihrer Koch-Erinnerungen gegriffen… In ihrem neuen Kochbuch erzählt Sybil Gräfin Schönfeldt von Janne, der Schulfreundin aus der Vorkriegszeit in Göttingen, ihrer liebsten Freundin, die eines Morgens nicht am Gartentor steht, um sie zur Schule abzuholen. Janne, das Mädchen von nebenan, hat mit ihren Eltern Hitler-Deutschland verlassen. Später besucht sie Janne in London, die wie sie Journalistin geworden ist. Während sie selbst Zeitungs-Kolumnen über Kulinarisches schreibt, lebt die andere von Fast-Food aus Dosen. Nach Hamburg zurückgekehrt, beginnt Sybil Gräfin Schönfeldt, ihr die schönsten Rezepte zu schicken. Ein neues Miteinander entsteht und ein Kochbuch in Briefen mit Rezepten für die liebste Single-Freundin wie für deren Gäste.
Erst war es das Kochbuch für die kleine alte Frau, fabelhafte Rezepte und Anekdoten aus dem langen bunten Leben der Autorin. Die kleine alte Frau, da bezieht sie sich selbst mit ein, Sybil Gräfin Schönfeldt ist inzwischen da 93 Jahre alt.
Im vergangenen Jahr erschien dann das Kochbuch für den großen alten Mann. Und in diesem Jahr war die liebste Freundin dran (alle bei edition momente verlegt). Wer Gräfin Schönfeldt noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass sie auf vielen literarischen Bühnen zuhause war und noch immer ist. Sie ist Zeitzeugin, Journalistin, Übersetzerin, Grande Dame der Kinder- und Jugendliteratur, Autorin von mehr als drei Dutzend Büchern. Eine wilde Mischung von Veröffentlichungen stehen zu Buche. Dabei sind Kochbücher, Anstandsbücher, rund 120 Titel, die sie für Kinder aus dem Englischen übersetzt hat. Sie hat die Bibel (Altes und Neues Testament) neu erzählt und sie hat nordische Sagen und etliche Märchenerzählungen herausgegeben.
Montage: wegotmusic.de, Cover: Verlag
Werbung, unbezahlt.