Pat Metheny bleibt einzigartig und unverkennbar

Pat Metheny bleibt einzigartig und unverkennbar

Lange nichts Neues gehört von Pat Metheny, dem weltberühmten, 20-fach Grammy-ausgezeichneten Fusion-Gitarristen mit der wallenden Haarpracht. Seine beispiellose Karriere als Profi-Musiker begann Mitte der 1970er Jahre in Gary Burtons Band. In der Pat Metheny Group prägte er zusammen mit seinem Partner, dem grandiosen Pianisten und Keyboarder Lyle Mays (der kürzlich verstarb), den berühmten Metheny-Sound, der zahlreiche Käufer fand und die Group-Fans in Scharen in die Konzerten lockte.

Im Verlauf von mehr als drei Jahrzehnten, hat sich Pat Metheny mittels Ausweiten und Verwischen von Grenzen und Musikstilen kontinuierlich vom Jazz-Mainstream abgehoben. Sein rekordbrechendes Œuvre umfasst 20 Grammy Awards in zwölf unterschiedlichen Kategorien. Er war der einzige Bandleader, der in verblüffender Serie für sieben aufeinanderfolgende Veröffentlichungen Grammy Awards gewann. Darunter befinden sich eine Reihe einflussreicher Trio-Aufnahmen, preisgekrönte Soloalben, Partituren für erfolgreiche Hollywood-Filme, und Kollaborationen respektive Duett-Aufnahmen mit wichtigen Künstlern wie Ornette Coleman, Steve Reich, Charlie Haden, Brad Mehldau und vielen anderen. Sein Gitarrenton ist und bleibt einzigartig und unverkennbar.

Nun erscheint das neue Pat Metheny-Album „From This Place“. Die Platte enthält zehn neue Metheny-Stücke, die von seinem langjährigen Drummer Antonio Sanchez, der malaysisch-australischen Bassistin Linda May Han Oh, dem englischen Pianisten Gwilym Simcock, sowie der Hollywood Studio Symphony unter der Leitung von Joel McNeely eingespielt wurden. Meshell Ndegeocello (Vocals), Gregoire Maret (Mundharmonika) und Luis Conte (Percussion) zählen zu den Gästen auf dem Album. „From This Place“ umfasst das erste neue Material Methenys seit „Kin“ von 2014. Die Mehrzahl der zehn Tracks ist aufwändig inszeniert, das Album ist äußerst vielseitig. Methenys vom Orchester eingerahmtes Quartett zeigt sich über die gesamte Spieldauer hinweg inspiriert – besonders der heimliche Co-Star des Albums, der walisische Pianist Gwilym Simcock, dem Metheny breiten Raum zur Entfaltung lässt. Mit seiner Gitarre gibt Pat Metheny immer neue Motive vor, denen seine Band sowie das Hollywood Studio Symphony gekonnt folgen. Das über 13-minütige Eröffnungsstück „America Undefinded“ ist ein quirliger Wirbel. Metheny drückt hier mächtig aufs Gas und baut Melodietürme auf, die er anschließend genüsslich einreißt. Stark ist auch „You Are“, ein sich mit jedem Takt verdichtendes Vier-Akkorde-Motiv. Sanfter wird es dann mit dem swingenden „Same River“ und dem streicherbetonten „The Past In Us“, in dem Gastmusiker Gregoire Maret die Mundharmonika spielt.

Eigentlich klingt „From This Place“ wie ein Film oder sagen wir es so: Ein komplexes Werk mit filmmusikalischen Qualitäten, aufgenommen mit seiner Band und großem Orchester. Was bei diesen Aufnahmen am Ende die ganz große Gefühlswelt ausmacht, ist die Einbindung der Hollywood Studio Symphony unter der Leitung von Joel McNeely, mit Arrangements von Gil Goldstein und Alan Broadbent. Ein Album im Großformat, ziemlich aufwändig in der gesamten Form. Fazit: Das Album ist eine musikalische Kulmination seines großen Spektrums an Ausdrucksmöglichkeiten, wie meist bei Metheny. Insgesamt ein großes Lob für alle Akteure!!

Pat Metheny: „From This Place“ ist auf dem Label Nonesuch im Vertrieb von Warner erschienen.

Übrigens: Im Mai kommt Pat Metheny mit Band für acht Konzerte nach Deutschland. 17.05. München, Philharmonie, 19.05. Stuttgart, Liederhalle, 20.05. Dortmund, Konzerthaus, 23.05. Düsseldorf, Tonhalle, 24.05. Hamburg, Laeiszhalle, 29.05. Frankfurt, Alte Oper, 30.05. Bremen, Die Glocke, 31.05. Berlin, Philharmonie.

 

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