Unveröffentlichte Aufnahmen von Wes Montgomery

Unveröffentlichte Aufnahmen von Wes Montgomery

Der Musiker Wes Montgomery war sicherlich der technisch perfekteste Gitarrist seit Charlie Christian und hatte auch dessen schwungvolles Rhythmusgefühl, wobei er eine noch größere stilistische Bandbreite als sein Vorbild auf dem Instrument beherrschte. Und im Gegensatz zu früheren Jazz-Stilisten schlug er die Saiten mit dem Daumen und ohne Plektrum an und erreichte damit einen weicheren Klang als jeder andere, vielleicht mit Ausnahme von Jim Hall. Sein positiver Einfluss auf eine ganze Gitarristengeneration ist bis heute erhalten geblieben. Jetzt sind unveröffentlichte Aufnahmen von Montgomery aufgetaucht und auf dem Label Resonance erschienen, Titel: Back on Indiana Avenue – The Carroll DeCamp Recordings. Die Songs auf dieser Doppel-CD wurden live und im Studio Mitte bis Ende der 50er Jahre vom renommierten Arrangeur und Pianisten Carroll DeCamp (Stan Kenton, Les Elgart) aufgenommen. Das Deluxe-2-CD-Set enthält ein umfangreiches Booklet mit seltenen Fotos und Essays von Jazz- und Musikwissenschaftler Lewis Porter und Produzent Zev Feldman sowie Interviews mit den Jazzikonen George Benson und John Scofield.

Dies ist übrigens die sechste offizielle Resonance-Veröffentlichung mit zuvor nicht veröffentlichten Wes Montgomery-Aufnahmen. Sie dokumentiert damit ein wichtiges Stück der umfangreichen Frühgeschichte des Jazz. Auf den DeCamp-Aufnahmen ist Montgomery in verschiedenen Konstellationen zu hören, darunter Klavierquartette, Orgel-Trios, Sextette und Schlagzeug-lose Trios im Stil derer von Nat King Cole. DeCamp machte zwar keine Aufzeichnungen über das Band-Personal, aber Porter und der verstorbene Musiker und Pädagoge David Baker recherchierten, das es sich bei den Spielern um Kollegen wie Montgomerys Bruder Buddy, der langjährige Gitarrist Melvin Rhyne, der Pianist John Bunch und Carl Perkins handelte.

Die 22 Titel auf Back on Indiana Avenue umfassen Versionen einiger der Nummern, die Montgomery bei seinen frühen Sessions für Riverside aufzeichnen sollte, darunter „’Round Midnight“, „Jingles“, „Whisper Not“, „The End of a Love Affair“. Weitere Tiel waren „Ecaroh“, „West Coast Blues“, „Four On Six“, „Mister Walker“, „Tune Up“ und „Sandu“.

Bei vielen dieser Titel läuft Wes zu Höchstform auf. Für Jazzfans sind diese Aufnahmen ein Muss, ebenso wie die herausragenden CDs „Wes Montgomery – In Paris“ oder „Wes Montgomery: The Incredible Jazz Guitar of Wes Montgomery“ sowie „Wes Montgomery – Full House“.

Wes Montgomery: „Back on Indiana Avenue – The Carroll DeCamp Recordings“ ist auf dem Label Resonance/h’art erschienen.

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