Joshua Redman und sein famoses Quartett
Joshua Redman und sein famoses Quartett
Vor einigen Wochen hat das Branford Marsalis Quartet das erste Studio-Album seit neun Jahren herausgebracht. Getoppt wird das nur noch vom Joshua Redman Quartet auf dessen Album die Fans seit nahezu zwei Jahrzehnten warten mussten. Das neue Album heißt „Come What May“. Die Band des jüngst Grammy-nominierte Saxofonisten Redman besteht aus seinen langjährigen Freunden und Kollegen Aaron Goldberg (Piano), Reuben Roger (Bass) und Gregory Hutchinson (Drums). „Come What May“ folgt auf die Alben „Beyond“ (2000) und „Passage of Time“ (2001) des Quartetts, das in den vergangenen Jahren international tourte und für „Come What May“ sieben Redman-Stücke aufnahm. Joshua Redman veröffentlichte zuletzt das Album „Still Dreaming“, für das er sich von der Musik der Band Old and New Dreams (1976-1987) seines Vaters Dewey Redman inspirieren ließ.
Einfühlsam wandelt Redman die Färbung seiner Töne, und so erzählt er mit dem Saxofon kleine Geschichten, als habe er beim Spiel die Inhalte der Texte im Hinterkopf. Die Musiker behalten durchaus ihre Individualität und ihre Risikobereitschaft ist nicht zu überhören. Wobei man sagen muss: Gegenseitiges Vertrauen ist die Richtschnur aller Zusammenarbeit. Spannungsbögen zwischen Harmonie und Kontrast bauen sich unwillkürlich auf. Die Herausforderung des musikalischen Dialogs ist stets vorhanden, Freigänge sind erlaubt, ja gefordert. Geblieben ist auch auf dem neuen Werk die Tatsache, dass, wenn irgendwo der Name Joshua Redman auftaucht, man sich sicher sein kann, dass das Gebotene Niveau und Stil hat.
Redman, der seit 1992 zur ersten Garde der US-Saxofonisten zählt, arbeitete in seiner Anfangsphase mit Elvin Jones, Jack DeJohnette, Pat Metheny und Roy Hargrove. Seit 1995 kreierte er unzählige Bandprojekte mit grossem Erfolg, er entwickelte einen eigenständigen, funkbeeinflussten Groove-Sound und wagte auch immer den Blick in die Rockszene, spielte Nummern von Sting, Clapton und Prince. Coltrane und Rollins schwingen bei Redman allerdings stets als große Einflüsse mit. Schon 1996 gelang ihm mit der Filmmusik zu Louis Malles „Vania – 42 street“ ein Riesenerfolg, verkaufte sich die CD mit der Quintett-Besetzung (Brian Blade, Brad Mehldau, Christian Mc Bride, Peter Bernstein) über 300.000 mal. Joshua Redman feierte 2018 Triumphe mit seiner CD „Still Dreaming“. Im Frühjahr und Sommer ist das Joshua Redman Quartet erneut ausgiebig international auf Tour und spielt u.a. am 1. Mai beim Jazzfest in Gronau.
Joshua Redman Quartet: „Come What May“ ist auf dem Label Nonesuch/Warner Music erschienen.