Bjørn Berge: Blues aus dem Land der Fjorde
Bjørn Berge: Blues aus dem Land der Fjorde
Mal ehrlich, gestandene Blueser aus Skandinavien haben die Wenigsten von uns auf dem Schirm. Aber es gibt sie. Bjørn Berge aus dem Land der Fjorde ist so einer. Der Norweger ist aber inzwischen nicht nur in seiner Heimat bekannt. Nach sechs Jahren Absenz veröffentlicht er nun sein neues Studioalbum mit dem Titel „Who Else?“. Alle Songs stammen aus seiner Feder, die Texte dazu schrieb Ellis Del Sol, ein in Norwegen lebender Amerikaner. „Für mich ist dieses Album alles von Blues und Rock über Americana und sogar Country. Es geht um Liebe, Fernweh, Trunkenheit und Verrücktheit,“ erzählte der Musiker kürzlich in einem Interview.
Bei „Who Else?“ wird Berge von einer außergewöhnlichen Band begleitet, die seiner Musik eine neue Dimension verleiht – mehr Gefühl, mehr Ruhe, mehr Groove und mehr Betonung auf Bjorns exzellentes Gitarrenspiel. Er ist nicht nur einer der größten europäischen Blues-Männer, sondern auch ein wahres musikalisches Phänomen. Bjørn Berge hat sich in fast 20 Jahren einen Namen in der Blues-Szene gemacht, seine Stimme klingt rau und scharf und wer diesen Mann je auf der Bühne gesehen hat, schätzt ihn als einen wahren Performer und Virtuosen an der zwölfsaitigen Gitarre. Seinen Gesang kann man getrost als eine heiser-knurrige Mischung aus Captain Beefheart, Tom Waits und Brad Roberts von den Crash Test Dummies bezeichnen.
Auf dem neuen Album heizt er mit Klängen von Südstaatenblues bis Metal ein. Die Musik der Deltablues-Heroen wie Robert Johnson, Mississippi John Hurt oder Skip James hat Berge verinnerlicht, ebenso wie John Hammond, Johnny Winter, Stevie Ray Vaughan oder seinen absoluten Liebling, den Slide-Gitarristen Roy Rogers. Fazit: Gnadenlos gut! Die Scheibe sollte man auf jeden Fall etwas lauter hören.
Bjørn Berge: „Who Else?“ (Blue Mood/Galileo)