David Laborier lotet die Grenzen des Jazz aus
David Laborier lotet die Grenzen des Jazz aus
Seit mehr als fünfzehn Jahren ist David Laborier in der Jazz-Szene Luxemburgs eine wichtige Figur – und hat darüber hinaus für Aufsehen gesorgt. Seine Alben sind so vielschichtig wie der Jazz selbst. Stets dem luxemburgischen Label WPR Jazz treu geblieben hat er zwei Alben für das Orchestre National de Jazz Luxembourg komponiert und arrangiert. Seine Komposition „Fast and Furious“ aus dem Album „Who’s Afraid of the Big Bad Band“ gewann 2010 die International Songwriting Competition in der Kategorie Jazz. Zudem wirkte David Laborier bei dem Album „Sings“ der afrikanischen Diva Angélique Kidjo und dem Orchestre Philharmonique Luxembourg unter der Leitung von Gast Waltzing mit und trug dem Projekt drei Arrangements bei. „Sings“ wurde 2016 ein Grammy als „Best World Music Album“ verliehen.
What’s next? Das fünfte Soloalbum des passionierten Jazz-Komponisten, der sowohl für Big Bands wie für kleine Jazz-Gruppen komponiert und der mit „NE:X:T“ auf eine Zwischengröße setzt, ist cool und verspielt: eine Mixtur zwischen Jazz, Pop, Rock und Experimentellem. Im Grunde ist es ein Miteinander der Stile. Klangstimmungen und Bilder werden eindrucksvoll kombiniert. In „NE:X:T“ lotet der Komponist und Gitarrist David Laborier die Grenzen des Jazz aus. Mit einem klassischen Sextett hochkarätiger Jazz-Musiker, dem Luxemburger Niels Engel als Drummer, dem deutschen Bassisten Sebastian ‚Schlapbe’ Flach, dem französischen Saxofonisten Pierre Cocq-Amman, dem niederländischen Trompeter Marc Huynen und dem niederländischen Posaunenspieler Tim Daemen, erkundet Laborier neue musikalische Wege. Da treten immer wieder Jazz-, Rock- und Hip-Hop-Elemente gegeneinander an und formen so eine komplexe und farbenfrohe Klangwelt. Wobei die ureigenen Stile der Musiker unangetastet bleiben und sich zu einem dynamischen Zusammenspiel entwickeln.
Das Stück „Step Right Up!“ ist eine rasante Funknummer, die viel Raum für energische Saxofon-, Posaunen- und Trompeten-Soli zulässt. „Best Served Cold“ bietet eine Reise in eine verzerrte Klangwelt mit Gitarren und Bässen, wobei die Bläser besänftigt in das wilde Geschehen eingreifen. „Baked Goods“ bringt den Hip-Hop ins Spiel mit kurzen Abstechern zu orientalischen Klängen. „Wes We Can“ ist eine Hommage an den amerikanischen Jazz-Gitarristen Wes Montgomery. Eher melancholisch, mit warmem Klang kommt „Closeness“ daher. „Pendulum“ vereint Trompete, Sopransaxofon, Posaune und Gitarre. Feinste akustische Klänge werden bei „The Wait Is Over“ erkundet. Insgesamt ist dies ein Album voller verschiedener Nuancen, das sicher nicht nur Jazz-Aficionados anspricht und dem klassischen Jazz breiten Raum gewährt, dabei aber immer innovativ bleibt.
David Laborier: „Ne:x:t“ ist auf dem Label IND 73006 erschienen.