Neues aus der Schwarzwälder Schatzkammer

Neues aus der Schwarzwälder Schatzkammer

Eine Brücke von der Gegenwart zu MPS-Meilensteinen der Vergangenheit schlägt die Serie „Ambassadors for MPS“. Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musikkultur wie Gilles Peterson, Ed Motta, Till Brönner oder Götz Alsmann präsentieren mit persönlichen Liner Notes ihre individuellen Lieblingsalben aus dem Schwarzwälder Katalog, allesamt in gewohnt höchster Qualität.

Aktuell stellt Gilles Peterson das 1997 erschienene Album „Joanne Grauer: Introducing Lorraine Feather“ vor. Es ist ein starkes Stück Musik von zwei Frauen, die nicht gerade im glitzernden Rampenlicht standen. Obwohl Joanne Grauer ihre erfolgreiche Karriere bis dato in viele Bereiche als Keyboardsolistin, Komponistin, Studiomusikerin, Begleiterin, Solopianistin und Soundtrackkünstlerin für Film und Fernsehen geführt hat, war dies ihr erstes kommerziell veröffentlichtes Album als Leiterin ihrer eigenen Band. Dabei war sie seit langem für ihren herausragenden Einfallsreichtum, ihre Intensität, Sensibilität und musikalische Hingabe in der Musikszene ihrer Heimatstadt Los Angeles bekannt und es sind letztlich genau diese Eigenschaften, die sich auch in der Musik von Joanne Grauer Introducing Lorraine Feather widerspiegeln. Für Lorraine Feather, die im September ihren 70. Geburtstag feierte, war dieses Album der Beginn einer großen Karriere als Jazzsängerin, wovon nicht zuletzt vier Grammy-Nominierungen bis zum heutigen Tag zeugen. Lorraine Feather, die später als Songwriterin für Disney Karriere machen sollte, war eine junge, kaum bekannte Sängerin, und die Tochter des großen Jazz-Journalisten Leonard Feather. Gemeinsam mit Grauers Trio aber legen die beiden hier ein Album vor, dass sich nicht verstecken muss. Grauers Trio groovt ungemein, und ihr raumgreifendes, klangfülliges Pianospiel beeindruckt nicht nur durch Virtuosität, sondern auch durch guten Geschmack. Dazu noch die elegante und sanfte Stimme von Lorraine Feather – ein Album, das zwar ein Insidertipp blieb, aber bis heute Format besitzt.

Grauers Rhythm Section auf diesem Album, bestehend aus David Troncoso (b) und Colin Bailey (dr) lässt es dezent pulsieren. Percussionist Paulinho da Costa und Saxofonist Ernie Watts setzen markante Akzente. Insgesamt eine großartige Scheibe!

Ambassadors For MPS: Joanne Grauer – Introducing Lorraine Feather (MPS/Edel)

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