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Gedenken an Claude Debussy zu seinem 100. Todestag
Gedenken an Claude Debussy zu seinem 100. Todestag
2018 ist wieder so ein Jahr, in dem man ausgiebig an gleich mehrere große Komponisten erinnert. Leonard Bernstein und Bernd Alois Zimmermann wären nämlich 100 Jahre alt geworden, und Claude Debussy verstarb vor 100 Jahren. Debussy, dieser große Komponist, war in allen Gattungen und Genres aktiv, er schrieb Opern, Lieder, Chor- und Kammermusiken; doch das Meiste davon ist nach wie vor nur etwas für den Kenner. Nur der kleinste Teil von Debussys Œuvre hat es letztlich ins Standard-Repertoire geschafft. Dabei war und ist Debussys Stellenwert für die Musik des 20. Jahrhunderts enorm groß. Seine wirklich populären Werke – wie „La Mer“, „Pelléas“, „Clair de lune“, „Children’s Corner“, „Images“ oder „Syrinx“ sind den meisten Klassik-Freunden bekannt. Auf der gerade erschienenen drei CDs umfassenden Werkschau mit dem Titel „Impressions – The Sound of Debussy“ sind diese „Hits“ ebenso vertreten wie seine nicht so bekannten Kompositionen. Natürlich darf die beliebte und bekannte Suite für Klavier „Children’s Corner“ da nicht fehlen. Im einsamen Flötengesang „Syrinx“ kommt Debussys große Affinität zu Japan zum Ausdruck. Dazu gesellt sich eine Melange aus einigen abstrakten Werken der Reife („Images“- ein echter Orchesterklassiker) sowie von bildmalerischen Stücken elegischer Schönheit („Suite Bergamasque“) bzw. seine klangzauberische „Prélude à l’après-midi d’un faune“, ein Stück, das von einer starken poetischen Atmosphäre lebt.
Sein „La Mer“ gilt als eines der wichtigsten Orchesterwerke des 20. Jahrhunderts und ist mit dem Stichwort „Impressionismus“ belegt. „Das Meer war sehr gut zu mir; es zeigte mir all seine Stimmungen“, schrieb Claude Debussy an seinen Verleger, als „La Mer“ kurz vor der Vollendung stand. „La Mer“ ist Debussys große Ode an die Natur. Als Debussy seine letzten drei Sonaten schrieb, nach 1915, nannte er sich einen „wandelnden Leichnam“, ausgezehrt von unheilbarer Krankheit.
Debussy wollte alles sein, nur kein Impressionist, kein Meister des Ungefähren, Vagen, obschon seine Musik mit dem malerischen Impressionismus geistesverwandt ist. Er war ein Querdenker, Nonkonformist, jemand, der sich nicht um Regeln kümmerte, sondern abseits der geltenden Konventionen stets auf der Suche nach etwas Neuem war.
Wer von Debussy nicht genug kriegen kann, dem empfehle ich die neue Debussy-Gesamt-Edition von Warner Classics: „Claude Debussy – The Complete Works“ mit insgesamt 33 CDs zum Schnäppchenpreis von rund 70 Euro.
Überdies präsentiert diese Edition das „Gesamt“-Werk, auf dem neuesten Stand der Forschung. Die luxuriöse Edition mit einem dicken, reich illustrierten Booklet enthält eine ganze Reihe von Welt-Ersteinspielungen sowie Debussys Bearbeitungen fremder Werke.
Verschiedene Interpreten: „Impressions – The Sound of Debussy“ erschienen bei Warner Classics sowie „Debussy – Complete Works“ (33 CDs) ebenfalls Warner Classics