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Songhoy Blues überzeugen mit grenzenloser Musik
Songhoy Blues überzeugen mit grenzenloser Musik
Für Songhoy Blues hat Musik keine Grenzen. Die Band aus Afrika, genauer aus Mali, lässt viele Genres in ihre universale Musik einfließen. Man kann ohne Übertreibung sagen: Songhoy Blues ist derzeit die poppigste unter den Desertblues-Bands. Mit Elementen aus HipHop, Soul und R’n’B, mit Fiedeln und einem Kinderchor ergänzen sie ihren auf steten Rhythmen und repetitiven Strukturen aufbauenden Musik-Kosmos.
Bläser und Funk-Gitarren passen da gut zur Botschaft der vier Musiker, die in der Songhai-Sprache singen. Auf Track 2 mit dem Titel „Sahara“ ist dann sogar Iggy Pop als Gastsänger mit von der Partie. Eine schöne Überraschung, den alten Haudegen in dieser musikalischen Umgebung zu hören.
Songhoy Blues – das sind Aliou, Garba, Oumar und Nathanael Dembele. Vier junge Musiker, Mitte 20, die sich 2012 während der Unruhen im Norden von Mali zusammengetan hatten, um gegen die fanatischen islamistischen Kämpfer und das Verbot der Musik ein Zeichen zu setzen. Die Dschihadisten, die selbsternannten Gotteskrieger, hatten dort musikalische Aktivitäten mit drakonischen Strafen bedroht. So mussten die Musiker in den Süden nach Bamako flüchten. Dort haben sie dann Songhoy Blues gegründet. Die treibenden Rhythmen erzeugen sie mit Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang.
Zu den Highlights des Albums zählen gewiss der feuerstiebende Opener „Voter“ sowie „Bamako“, eine gelungene Hymne auf Malis Hauptstadt. „Hometown“ geht sogar in Richtung Bluegrass – samt Hillbilly-Fiedel. Bisweilen wird es auch ruhiger: In „Ici Bas“ kommt eine Spießlaute zum Einsatz und in „One Colour“ singt ein Kinderchor.
Zwölf Songs präsentiert das Quartett. Herausgekommen ist eine exotische Reise in für westliche Ohren ganz andere Gefilde. Eine Top-Scheibe!
Songhoy Blues: „Résistance“ (Transgressive/PIAS).