Keine Frage: Martin Tingvall, Günter Spiegel und Omar Rodriguez Calvo haben derzeit einen echten Lauf. Nicht nur, dass die drei Künstler gerade für Konzerte quer über den Globus reisen und mit Auszeichnungen wie dem ECHO JAZZ, den Jazz Awards in Gold oder dem Platz 1 der deutschen Jazzcharts für ihre Musik und ihr Talent belohnt werden – nein. Bei all dem Stress und all dem Druck haben sie es sogar geschafft, ein neues Album zu veröffentlichen, das nicht nur nahtlos an die Spielfreude, Improvisationskunst und grandiosen Songwriting-Qualitäten der bisherigen Longplayer anknüpft, sondern diese sogar noch zu übertreffen vermag. Es scheint, als würden die drei Bandmitglieder gleich einem gut eingefahrenen Motor von Album zu Album besser und besser miteinander zu funktionieren und sich dabei gegenseitig zu neuen Höchstleistungen zu inspirieren.

Für den Hörer bietet „Cirklar“ allerfeinsten Trio-Jazz. Dynamisch, harmonisch, zuweilen auch ein bisschen melancholisch. Dabei präsentieren sich die zwölf Songs abwechslungsreich und progressiv: Jedem Ton, jedem Akkord, jedem Arrangement merkt man den subtilen Anspruch an, das Jazz-Genre nicht nur zu bereichern, sondern weiter entwickeln zu wollen.

Müsste man einen Song nennen, der alle positiven Eigenschaften des neuen Albums auf einen Punkt bringt, dann wäre dies erste Single-Auskopplung „Bumerang“. Der Song überzeugt mit einem wundervollen Hauptthema, lauten und zurückgenommenen Parts, einer eingängigen Melodie und tollen Soli. Absolutes Ohrwurmpotenzial – doch auch die übrigen Songs sind hörenswert!

Fazit: Einer meiner ganz heißen Favoriten für das Jazz-Album des Jahres 2017!

Tingvall Trio: „Cirklar“ erschienen bei Skip Records.