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Unerschütterlicher Friedens-Kämpfer: Neil Young
Unerschütterlicher Friedens-Kämpfer: Neil Young
2016 hat viele Rockhelden hinweggerafft – David Bowie, Prince, Leonard Cohen. Neil Young lebt noch und hat schon wieder ein neues Album gemacht. Er kämpft weiter gegen alle Ungerechtigkeiten dieser Erde. Auch sein aktuelles Werk „Peace Trail“ ist durch und durch politisch, anklägerisch. Er träumt von einem großen Ziel, dem Frieden. Eigentlich haben wir erst nächstes Jahr damit gerechnet, aber zur großen Freude seiner Fans präsentiert Young nun schon jetzt sein neues Album auf CD. Die Vinylversion folgt voraussichtlich im Januar 2017.
„Peace Trail“ ist bereits das 37. Studioalbum des Musikers, der Nachfolger zu „The Monsanto Years“ von 2015. Im Grunde ist es ein akustisches Singer-Songwriter-Album. Die Lieder schrieb Young erst 2016, während seiner Tour mit „The Promise Of The Real“, mit denen er bereits im Juni das Livealbum „Earth“ veröffentlicht hatte. Die insgesamt zehn Tracks nahm der Musiker anschließend in intimer Atmosphäre in Rick Rubins Shangri-la Studios in Malibu auf.
Das neue Album ist politischer denn je, in vielerlei Hinsicht unversöhnlicher, auch wenn überall Hoffnung durchschimmert. Ein ziemlich rohes, rumpeliges Folk-Album ist es geworden, auf dem Young eine Menge verzerrte Mundharmonika und unverzerrte Akustik-Gitarre spielt. Seine Begleitmusiker sind der fein polternde Drummer Jim Keltner, eine echte Studiolegende und der unprätentiöse Bassist Paul Bushnell. Sie waren die Akteure bei den viertägigen Aufnahmen. Die skizzenhaften Songs wechseln von laut zu leise, elektrisch zu akustisch, opulent zu bescheiden. Sie sind eher grobschlächtig und erinnern an seine 70er Jahre-Trilogie „Tonight’s The Night“.
In „The Pledge“, einem der besten Stücke des Albums, begleitet er seinen murmelnden Talking Blues mit der eigenen, soulvollen Autotune-Stimme. Seine Eloge an den Öko-Aktivisten John Oaks ist ein Weckruf an alle, die sich gegen die Natur stellen und sie beschädigen. In „Terrorist Suicide Hang Gliders“ sehen brave Bürger in jedem neuen Nachbarn mit exotischem Namen einen Terroristen. Der Pipeline-Song „Indian Givers“ erschien schon im September, und konnte daher den vorläufig erfolgreichen Protest gegen die Pipeline durch das Sioux-Reservat in North Dakota begleiten.
Fazit: Neil Young ist noch immer ein grandioser Songwriter, vor allem aber auch ein cleverer, sparsamer und selbstironischer Arrangeur seiner Songs.
Neil Young: „Peace Trail“ ist bei Warner erschienen.