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Alejandra Ribera: Bildgewaltige Geschichten
Alejandra Ribera: Bildgewaltige Geschichten
Die Sängerin Alejandra Ribera dürfte hierzulande nur Wenigen bekannt sein. Das ist schade und sollte, ja muss sich schleunigst ändern.
Die Tochter eines Argentiniers und einer Schottin ist in ihrer Heimat Kanada längst ein Star. Eindrucksvolle und bewegende Songs finden sich auf ihrem zweiten Album mit dem Titel „La Boca“. Musikalisch bewegt sich das Album zwischen Pop, Blues, Jazz, Folk, zwischen Liebesdrama und Latino-Klängen, einmal taucht sogar ein Dudelsack auf.
Tempo-Wechsel sind dabei an der Tagesordnung und die Stimmungen und die Sounds ändern sich ständig. Mal hört man Bläser oder Streicher, dann Marimba oder Piano und natürlich Gitarre, die spielt sie auch selbst. Mal singt sie Englisch, mal Spanisch und mal Französisch. Letzteres in einem Duett mit Arthur H.. Egal wie: es ist ihre Stimme, die fesselt.
Alejandra Ribera in eine Schublade zu stecken, macht keinen Sinn. Sie ist einfach einzigartig, die Songs ungewöhnlich und die Produktion ist ihr quasi auf den Leib geschrieben. Jean Massicotte zeichnet dafür verantwortlich. In ihren Songs finden sich bildgewaltige Geschichten. In „Goodnight, Persephone“ zum Beispiel erzählt sie vom Winterschlaf in der Unterwelt, in „No Me Sigas“ geht es um die Flucht aus einer Liebesbeziehung – mit viel Latino-Flair in Szene gesetzt – und im Song „I Want“ zeigt sie ihren starken Willen, Probleme zu lösen, um befreit in die Zukunft zu blicken. „Un Cygne, La Nuit“ ist ein berührendes Duett mit dem französischen Kollegen Arthur H, gewidmet der Erinnerung an die letzte Lebenswoche einer guten Freundin.
Am Schluss gibt es noch den trinkfesten Proclaimers-Hit „500 Miles“, den sie dank drastischer Entschleunigung in neuem Licht erscheinen lässt. Insgesamt ein großartiges Werk von einer großartigen Sängerin. Übrigens: Am 15. März gibt die Sängerin in Köln ein Konzert.
Alejandra Ribera: „La Boca“ (Jazz Village / Harmonia Mundi)