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Quo vadis Bluetooth-Speaker? Marcel Harnau im Interview
Quo vadis Bluetooth-Speaker? Marcel Harnau im Interview
Bald schon steht Weihnachten vor der Tür – und auch in diesem Jahr dürften Bluetooth-Lautsprecher oder Kopfhörer wieder zu den beliebtesten Geschenken unter dem Tannenbaum zählen.
Doch was macht eigentlich einen guten Bluetooth-Speaker aus? Worin bestehen die spezifischen Herausforderungen, wenn ein neues Gerät entwickelt wird? Und was sind die Trends in Sachen mobiler Musikgenuss?
Wir sprachen mit Marcel Harnau, Produktmanager für mobile Produkte bei Lautsprecher Teufel. Dass die Berliner tollen Klang mit schickem Design verbinden können, haben wir in unseren Tests des Teufel Boomster oder des iTeufel Move vor einigen Monaten schon ausführlich beschrieben…
FMarcel, die halbe Musikwelt redet von Bluetooth-Speakern, kaum ein Hersteller, der es sich leisten kann, kein solches Gerät anzubieten. Was sind die wichtigsten „Zutaten“ für das perfekte Klangerlebnis ohne Kabel?
ADie Zutaten? Sehr viel Erfahrung im Lautsprecherbau und qualitativ hochwertige Bauteile. Anders als bei klassischen Boxen müssen wir hier eine Menge Technik – Bluetooth, Verstärker, DSP, Akku und vieles mehr – auf engem Raum unterbringen. Das ist eine zusätzliche Herausforderung für unsere Akustiker, die mit viel Arbeitseinsatz und über etliche Prototypen den bestmöglichen Klang aus dem begrenzten Volumen holen.
FBluetooth ist ja nicht gleich Bluetooth. Und die beste Klangwiedergabe nutzt nichts, wenn der Sound schlecht übertragen wird. Welche Codecs nutzt Teufel, um einen bestmöglichen Sound zu erzeugen – und was hat es mit aptX auf sich?
AWir setzen bei Teufel auf hochwertige Komponenten. Das gilt auch für die verwendeten Bluetooth-Chips. Diese unterstützen zum Beispiel die Funktion, zwei Lautsprecher drahtlos als Stereo-Paar zu koppeln. Diese Funktion wird es im Rockster XS geben. Fast alle unsere Lautsprecher unterstützen zusätzlich den angesprochenen Audio-Codec aptX, der im Prinzip eine sehr schnelle und effektive Audiokompression ist und somit eine Übertragung in CD-Qualität ermöglicht. Eine bessere Audioübertragung gibt es mit Bluetooth derzeit nicht.
FSprechen wir mal über die Bauform: Was unterscheidet die Teufel-Geräte von denen des Wettbewerbs?
AFür jeden neuen Speaker haben wir spezielle Einsatzszenarien im Kopf, die unsere Designziele quasi vorgeben. Beim Boomster haben wir beispielsweise entschieden, dass wir echten 2.1- Klang mit regelbarem Bass wollen. Da war von Anfang an klar, dass dieser Lautsprecher kein Fliegengewicht wird und circa 300 Euro kosten wird. Daraus folgte für uns, dass das Gerät auch in den eigenen vier Wänden eine gute Figur machen muss, schließlich will man seinen neuen Bluetooth-Speaker nicht ausschließlich draußen verwenden. Bei uns folgt die Form stets der Funktion, guter Sound braucht Stabilität, Membranfläche und Volumen. Da muss man auch mal bereit sein, den ausgetrampelten Pfad zu verlassen und neue, ungewöhnliche Formfaktoren auszuprobieren.
FDer beste Klang nützt nichts, wenn die Batterie frühzeitig schlapp macht – wie schafft Teufel es, dass die Laufzeiten so lange sind? Immerhin schafft der Boomster lange Laufzeiten bei einer Lautstärke, die eine ganze Gartenparty beschallen kann?
ADie 16 Stunden schaffen auch wir nur mit zusätzlichen Batterien, bei normaler Lautstärke hält der Akku aber locker acht bis zehn Stunden. Sowohl der Boomster als auch sein zur IFA vorgestellter großer Bruder Boomster XL verfügen über ein Batteriefach, damit die Party weitergehen kann, wenn dem Akku die Puste ausgeht und keine Steckdose in der Nähe ist. Es hilft enorm, wenn man wie bei allen Komponenten auch beim Akku auf die Qualität achtet. Zudem setzen wir bei Bluetooth-Lautsprechern energieeffiziente Bauteile wie Class-D-Endstufen ein, die zudem noch extrem rauscharm arbeiten.
FZum Abschluss noch einen Blick in die Glaskugel: Was sind die Trends im Bereich Bluetooth- Speaker für die Zukunft? Wohin geht die Reise?
AWir wollen nur für Teufel sprechen. Unsere Kunden haben unsere ersten beiden Bluetooth-Lautsprecher, der Bluetooth Bamster und den Boomster ausgesprochen gut angenommen. Deshalb haben wir zur diesjährigen IFA eine ganze Familie neuer Geräte vorgestellt – von hosentaschentauglich bis Outdoor-tauglich. Natürlich darf muss man an dieser Stelle auch unseren Rockster mit 32 Kilogramm Gewicht, 450 Watt und 115 Dezibel nennen. Die Resonanz auf der IFA war überwältigend. Der Trend geht also ganz klar in Richtung diversifizierter Lautsprecher, die für verschiedenste Einsatzgebiete designt sind.
Lieber Marcel, vielen Dank für das Interview!
Foto: Lautsprecher Teufel