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Madisen Ward: Wenn die Mutter mit dem Sohne…
Madisen Ward: Wenn die Mutter mit dem Sohne…
Wenn die Mutter mit dem Sohne: Das ist neu, denn meist waren es die Väter, die mit den Söhnen für musikalische Schlagzeilen sorgten. Das Gespann um das es hier geht heißt „Madisen Ward & The Mama Bear“ und es wird inzwischen bei großen Festivals herumgereicht, zuletzt beim South by Southwest-Festival in Austin, Texas. 2014 beeindruckten die beiden den kürzlich verstorbenen Altmeister B.B. King so sehr, dass er sie gleich als Support Act buchte.
Dabei wollten die beiden eigentlich nur in lokalen Clubs und unter Freunden auftreten, keine Karriere als Profis machen. Was verblüfft ist die Tatsache, dass der 26-jährige Madisen Ward und seine Mutter Ruth, die sich gerne als „Mama Bear“ ankündigen lässt, so gar nicht in die digitale Musikwelt, in der Hits per Mischpult und Computer designt werden, passen. Sie machen „old school music“, handgestrickter Folk und Blues. Und das alles mit wenig mehr als zwei Gitarren, ihren Stimmen und Songs, deren Seele groß wie ein Dino ist.
Meist gibt Mama Ward den Rhythmus vor und Madisen spielt die Melodien oder improvisiert auf den Grundakkorden seiner Mutter. Madisens Stimme ist beeindruckend und flexibel: mal ist sie tief-guttural, mal schwingt sie sich in große Höhen empor. Beide zusammen setzen ihre Stimmen auch als Instrumente ein. Mal singen sie im Chor, mal solo. Doch immer ist es Musik, die von Herzen kommt. Handgemacht, gelebt und ohne technischen Firlefanz. Kürzlich ist ihr Debütalbum „Skeleton Crew“ mit zwölf beeindruckenden Songs erschienen. Darauf überraschen die Wards mit Storytelling, Folk, Pop und Blues, der es in sich hat, insbesondere auch durch Mama Wards Harmoniegesänge, die dem Ganzen noch einen gewissen Gospel-Touch verleihen.
Madisen Ward & The Mama Bear „Skeleton Crew“ erschienen auf Caroline/Universal.