Big City Sound: „Metro Big Band Boom“

Big City Sound: „Metro Big Band Boom“

Schon länger hatten wir keinen reinrassigen Bigband-Sound mehr auf dem Tisch, Pardon: im Player. Und siehe da: Mit „Big Band Boom“, der neuen Scheibe des Projekts Metro kam vor wenigen Tagen eine Co-Produktion von Gitarrist Chuck Loeb, Keyboarder Mitchel Forman und Drummer Wolfgang Haffner in die Redaktion geflattert. Mit dabei: Die WDR-Bigband unter der Leitung von Michael Abene.

Neun Songs sind auf der CD – und die präsentiert sich als Fusion-eskes, jazziges, hier und da sehr poppiges Soundkonstrukt. Metro – das Projekt gibt es schon seit Mitte der 1990er Jahre unter diesem Namen – steht vor allem für eine moderne Auslegung des klassischen Bigband-Sounds, was Songs wie der über sieben Minuten lange Opener „Yikes“ oder „Metrocafe“ unterstreichen. Erstgenannter Track durch eine starke Dynamik und einem konsequenten Fokus auf Rhythmusgruppe und Keyboard, Zweitgenannter durch Fender Rhodes und latineske Perkussions. Dabei fällt auf, dass die für Bigbands so typischen Bläserakzente nicht gar so häufig zum Tragen kommen, wie man es von anderen Bigband-Produktionen kennt. Dafür gewinnt der Hörer die Erkenntnis, dass Haffner, Loeb und Forman sich in ihren Kompositionen eher auf die eigenen Instrumente fokussieren. Dem musikalischen Niveau tut das jedoch überhaupt keinen Abbruch, denn es liegt auf einem sehr hohen Niveau. Besonders die Interaktion der drei Protagonisten überzeugt, Haffners groovende Spielweise trifft auf die Improvisationsfreude von Chuck Loeb und auf die jazzigen, mit Bluenotes nur so gespickten Tonfolgen, die Michel Forman seinem Instrument entlockt.

„Big Band Boom“ ist eine gefällige Mischung aus Fusion, Pop, Rock und Smooth-Jazz, die mit hohem Anspruch komponiert, arrangiert und eingespielt wurde. Freunden von derben Bebop-Nummern dürfte die CD vielleicht einen Tick zu „smooth“ sein, alle anderen sollten definitiv reinhören. Unsere Anspieltipps: „Metrocafe“ und „Big Band Boom“.

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