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Hallo Wach: Das Sonoro Radio im wegotmusic.de Test
Hallo Wach: Das Sonoro Radio im wegotmusic.de Test
Es ist schon ein paar Jährchen her, dass der gute alte Radiowecker Einzug in unsere Schlafzimmer hielt – und uns mit oft nerviger Musik, übertrieben gut gelaunten Radiomoderatoren mit mäßigen Witzen oder unsinniger Werbung aus dem Land der Träume holte.
Im Laufe der Jahrzehnte „lernte“ der Apparat auf unserem Nachtisch immer mehr, konnte sich selbständig ausschalten oder gab uns über die Snooze Funktion noch ein paar Minuten länger im warmen Bett. Ein paar konnten die Uhrzeit sogar an die Decke projizieren – ganz großes Kino. Hässlich blieben die Geräte aber weiterhin. Leider.
Nun, da sich im Bereich der Heimelektronik dank Standards wie MP3, USB-Sticks, dem Digitalradio DAB oder der Funktechnologie Bluetooth einiges getan hat, blieb die Frage, wann sich endlich mal jemand all die grauen Kästen auf unseren Nachttischen vorknöpft, sie mit aktueller Technik ausstattet und – ganz wichtig – auch noch ansehnlich gestaltet.
So ähnlich müssen wohl auch die Ingenieure und Designer von Sonoro gedacht haben, als sie das Sonoro Radio konzipierten. Denn das Gerät bietet von der guten alten 3,5 Zoll Miniklinke als AUX-Eingang über einen USB-Steckplatz für MP3-Dateien bis hin zu Bluetooth so ziemlich alle Konnektivitätsmöglichkeiten, um eigene Musik abzuspielen. Und gleichzeitig auch genug Kraft und die entsprechende Lautsprechertechnik, um den Sound gut klingen zu lassen. Dazu gesellt sich eine schmucke Fernbedienung, mit der sich viele der Funktionen steuern lassen. Und das ist noch nicht alles: Auch an zusätzlichen Gimmicks haben die Kölner Klangtüftler nicht gespart: So gibt es beispielsweise einen zweiten USB-Anschluss, der ein Smartphone laden kann, eine Kopfhörer- und eine Lineout-Buchse. Ab Werk ist ein FM und DAB Tuner integriert, die Antenne wird mitgeliefert.
Kommen wir zur Kernkompetenz eines jeden Weckers: Dem Wecken. Und vielleicht auch noch dem Betrieb bei Dunkelheit. Wem das Display zu hell ist, der kann es über eine Dimmer-Taste heller oder dunkler justieren, wobei der eingebaute Helligkeitssensor behutsam nachjustiert. Weckzeiten hat das Gerät zwei – gut, wenn man am Wochenende mal einen Tick später als 6 Uhr aufstehen möchte.
Zwar ist die „Zulieferung“ der eingespielten Musik mannigfaltig – ob analoges oder digitales Radio, USB oder Bluetooth – jedoch bietet das Sonoro Radio noch eine weitere Funktion: Das Abspielen von Naturklängen nämlich.
Aufwachen mit (etwas lautem) Vogelgezwitscher, (etwas zu) strömendem Regen oder knackendem Kaminfeuer soll für Entspannung und Wohlbehagen sorgen – in unserer hektischen Welt sicher keine allzu schlechte Idee. Und das gilt auch für’s Einschlafen. Keine Frage: Das musste ich ausprobieren. Und ja: Es wirkt tatsächlich. Jeden Abend brauche ich das sicher nicht, aber als kleines Gimmick eine nette Sache. Zumal der gute Klang des Geräts eben nicht nur für die Musik gilt.
Der verbaute Lautsprecher ist übrigens eine Eigenentwicklung von Sonoro und strahlt nicht etwa zur Seite, sondern nach oben. Ein bewährtes System, das einen zweiten Stereolautsprecher kaum vermissen lässt – und überall im Schlafzimmer für einen ausgewogenen, lebendigen Klang sorgt. Für einen Klangtest streame ich „Yorke’s Guitar“ von Chris Gall auf das Sonoro Radio. Der erste Eindruck: Sehr kraftvoll, sehr ausgewogen. Sowohl die hohen Melodietöne kommen kräftig und ohne Klirren aus dem Gerät als auch der tiefe Bass, der ordentlich Druck hat. Ich drehe lauter. Lauter. Noch lauter. Maximum. Zu laut! Aber: Keine nennenswerte Qualitätseinbußen. Auch bei etwas zackigeren Songs überzeugt das Sonoro Radio, zum Beispiel bei „Hats“ von den Acid Jazzern Incognito. Ganz schön funky, die kleine Box!
Das Gehäuse ist klar lackiert und verfügt über eine silberne Frontblende mit türkisfarbenem Display für die Uhrzeit und einer alphanumerischen Zeile für Menü, Sendernamen, Datums- und Input-Anzeige sowie einer silbernen Rückblende mit den aufgezählten Anschlüssen und Luftauslass für den Lautsprecher. Das Drehrad macht einen wertigen Eindruck, jedoch ist die Steuerung recht friemelig geraten da es nicht einrastet. Statt den Ton nur ein klein wenig lauter zu regeln, passiert entweder nichts – oder es wird zu schnell zu laut. Für das Menü heißt das: Mal springt man einen Punkt zu weit, mal dreht man nur leicht und bleibt beim gewählten Menüpunkt hängen. Das ist des Tags aber nur ein kleines Manko, denn die Fernbedienung übernimmt diese Funktion ebenfalls. Im „Nachtbetrieb“ ist die Bedienung des Sonoro Radio leider etwas eingeschränkt, denn im Dunklen ist die schmucke Fernbedienung aufgrund ihrer gleichförmigen und komplett symmetrisch angeordneten Tastatur leider kaum zu gebrauchen. Hier hätten ein paar Einkerbungen für die wichtigsten Funktionen sicher viel gebracht.
Unser Fazit
Das Sonoro Radio ist ein toll ausgestattetes Gerät mit schönem Design und kraftvollem Klang – mit einer UVP von 299 Euro aber auch nicht gerade ein Schnäppchen. Doch warum um alles in der Welt sollte man sich ein solch großartiges Gerät nur auf den Nachtisch stellen? Denn: Das Sonoro Radio ist kein Radiowecker, sondern eine veritable Kompaktanlage – mit eingebauter Weckfunktion. Fast drängt sich der Vergleich zum (ebenso roten) Ferrari auf, der nur zum Brötchen holen genutzt wird. Klangreserven hat das Sonoro Radio reichlich – und ich kam im reinen Schlafzimmerbetrieb nicht über die 15% Lautstärke hinaus. Alles andere wäre zum Einschlafen oder Aufwachen schlicht zu laut gewesen. Sein eigentlicher Einsatz ist im Wohn- oder Arbeitsbereich eines stylishen Lofts, in dem es seinen voluminösen Klang und die vielen Anschlussmöglichkeiten voll ausspielen kann.
Mehr Informationen auf der Hersteller-Webseite unter www.sonoro.de.