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20 Jahre INFRACom Records auf einer CD
20 Jahre INFRACom Records auf einer CD
Ganz gleich ob feiner Drum’n’Bass Sound oder handgemachter Trio-Jazz, rasanter Balkan-Pop oder clubverdächtige House-Hymnen: Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist das Frankfurter Label INFRACom Heimat vieler großer Künstler. Dabei stehen die Hessen vor allem für eins: Musikalische Vielfalt auf hohem Niveau. So haben die beiden engagierten DJs und Labelgründer Namé Vaughn und Jan Hagenkötter ein gutes Händchen für und mit den betreuten Künstlern bewiesen – und zahlreiche Künstler oder Projekte von Weltruhm hervorgebracht.
Darunter so klangvolle Namen wie Stefan Hantel – besser bekannt als DJ und Balkan-Popper Shantel, der seine ersten Alben bei INFRACom veröffentlichte, aber auch Matthias Vogt, der nicht nur für das nach ihm benannte Trio, sondern als Mastermind auch für das innovative Jazzprojekt [re:jazz] verantwortlich zeichnet.
Anlässlich des zwanzigsten Labelgeburtstags huldigen die Macher des Labels mit der Compilation „twenty+ years in jazznotjazz“ den vergangenen Dekaden. Die Besonderheit liegt aber nicht nur in einer großen musikalischen Bandbreite, sondern in der Tatsache, dass alle vertretenen Künstler einen neuen Song eigens für diese CD geschrieben haben. Und damit nicht genug: Einige der Bands sind längst nicht mehr in ihrer ursprünglichen Besetzung unterwegs – und sind trotzdem wieder zusammen ins Studio gegangen. Darunter so klangvolle Namen wie die Drum’n’Bass Produzenten Megashira, Phoneheads oder die Stuttgarter „House-Meister“ Dublex Inc. Dazu gesellen sich tolle Songs der bereits erwähnten [re:jazz], der Jazz-Dance-Pop Band Nekta oder der Wiener Chillout-Gruppe Aromabar. Letztere mit dem druckvollen Down-Beat Song „Reinvent Your Dreams“, der mit seinen vielen Effekten fast ein wenig nach Anders Trentemøller klingt. Besonders gefallen mir das soulig-groovende „A Chance for Peace“ aus der Feder des italienischen Jazzers Mop Mop sowie das sphärische „Überfahrt“ von A Coral Room, das gekonnt jazzige Improvisationen und Drum Fill-ins mit Flächen und wabernden Bässen aus dem Synth verknüpft.
Fazit: Die Auswahl und Reihenfolge der Tracks ist ein gutes Beispiel dafür, dass sklavisches Festhalten an einer einzigen musikalischen Stilrichtung Schnee von gestern ist. Wer schon einmal bei einer Café Del Mar CD eingeschlafen ist, weiß wovon ich rede! Auf „twenty+ years in jazznotjazz“ Jazz neben House neben Funk neben Brakebeat-lastigen Drum’n’Bass Songs absolut bestehen kann. Auf die nächsten zwanzig Jahre! Es lebe die Vielfalt!
Weitere Infos zu INFRACom auf der Facebook-Page des Labels.